Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Lautes Rufen weckt den Holunderbären aus tiefstem Schlaf. Der kleine Hase steht bereits am Balkongeländer des Baumhauses und schaut nach unten. Dort steht der dicke Jakob und zetert lautstark. Ein Dieb hat in der Nacht seine ganze Vorratskammer leer geräumt. Und auch wenn es die Freunde kaum glauben können, es sieht so aus, als wäre der verfressene Dieb eines der Tiere, die in der Hasenheide ihr Zuhause haben.
Nachdem Jakob sich beruhigt hat – was gar nicht so leicht ist, seit er eine strenge Diät hält, ist er sowieso sehr reizbar – beschließen alle Tiere, dem Dieb aufzulauern.
Während der kleine Hase und der Holunderbär am Rand des Wäldchens Stellung beziehen, verstecken sich die übrigen Tiere im nahen Gebüsch, um alle Vorratskammern im Auge behalten zu können. Doch es ist gar nicht so leicht, eine ganze Nacht hindurch wach zu bleiben. Stunden später aber hören Hase und Holunderbär seltsame Geräusche. Voller Angst, dass ihren Freunden etwas passiert ist, oder der Dieb unerkannt durch die Dunkelheit davonschleicht, folgen die beiden dem Geräusch. Es sind ihre Freunde, die samt und sonders eingeschlafen sind und weithin hörbar schnarchen.
Am Morgen aber ist das Entsetzen groß. Weitere Kammern sind leer. Und selbst der kleine Hase und sein Freund, der Holunderbär, wissen nicht, wie sie den Dieb schnappen sollen. Da kommt dem Hasen die Idee, Gruben zu bauen und sich abermals auf die Lauer zu legen. Es wäre doch gelacht, wenn man den gemeinen Dieb nicht in einer der Gruben fangen könnte.
Walko, freiberuflicher Grafiker, Illustrator, Designer und Background-Maler, hat mit seiner Serie rund um den kleinen Hasen und den Holunderbären viele Kinderherzen erreicht. Die liebenswerten Figuren sind wunderschön in Szene gesetzt und erleben einfache, für die Kleinen durchaus spannende Geschichten. Selbst Leseanfänger können die kurzen Kapitel und die einfachen Satzstrukturen leicht nachvollziehen – allenfalls die gewählte Schriftart erschwert das Lesen ein wenig, sie sieht aber dafür gut aus.
Im vierten Abenteuer haben es die beiden Freunde mit einem Dieb zu tun, der die Vorratskammern der Hasenheide-Bewohner leer räumt. Und bis sie den Täter in einem ebenso überraschenden wie witzigen Finale dingfest machen können, vergeht so manche Nacht voller Spannung und Aufregung.
„Der Dieb in der Heide“ ist ein kleinformatiges, achtundvierzig Seiten starkes Hardcover-Buch, das mit guter Druckqualität, sehr schönem Einband, durchweg farbigen Grafikseiten, in die der Text eingepasst wird, aufwartet. Es ist für Kinder von sechs bis zehn Jahren geeignet und macht auch dem Vorleser viel Spaß. Die Geschichte ist zwar recht simpel und ein wenig schwächer als die drei Vorgänger der Reihe, bereitet aber den Kleinen vor allem durch die liebenswerten Zeichnungen Freude. In ihnen werden nicht nur Hase, Holunderbär, Elster und Eichhörnchen portraitiert, sondern auch in vielen kleinen Details eigene lustige Geschichten erzählt.
Wer den Hasen und den Holunderbären kennt, wird nicht zögern, auch dieses Abenteuer zu erstehen. Allen anderen sei die gesamte Reihe empfohlen, die vor allem Leseanfängern den nötigen Anreiz gibt, sich mit längeren Texten auseinander zu setzen.