Die Frage, ob Kytrins Horden überhaupt noch aufgehalten werden können und welche Partei die Drachen ergreifen, um deren ureigene Interessen es mit der Suche nach den Splittern der Drachenkrone und deren Zusammenfügung überhaupt erst geht, zieht sich wie ein roter Faden durch das 345 Seiten starke sechste Buch der "Düsterer Ruhm"-Reihe.

Nicht zuletzt die Ungewissheit über den Verbleib der letzten Splitter schafft es, die Spannung des mir vorliegenden Bandes quasi Seite um Seite weiter zu steigern. Man fängt an, sich zu fragen, wer eigentlich genau hinter den die Handlung vorantreibenden Personen steht, und beginnt unbewusst auch zwischen den Zeilen nach versteckten Bedeutungen und Hinweisen zu suchen, welche entweder die eine oder die andere Vermutung bestätigen oder widerlegen könnten.

Doch gibt es auch Grund zur Hoffnung, denn die Drachen selbst scheinen nun aktiver in den ungleichen Kampf zwischen den Südlandreichen und den Nordlandhorden einzugreifen. Von vielen unbemerkt, zeichnen sie sich dennoch immer deutlicher in den Geschehnissen um das wertvolle Artefakt aus.

Ein letzter verzweifelter Plan der noch nicht unterjochten Reiche des Südens nimmt Gestalt an - doch kann er nach dem Tod des Mannes gelingen, auf dem alle Hoffnungen der Südlandreiche geruht hatten?


Fesselnd und in den Bann schlagend mit seinen detailliert beschriebenen und äußerst lebendig wirkenden Charakteren, schafft es Michael A. Stackpole erneut, seine "Düsterer Ruhm"-Fantasyreihe auf einen neuen Höhepunkt zuzusteuern, so dass man den Roman nur ungern - einmal mit dem Lesen begonnen - wieder aus der Hand legen möchte.

Einzig das Cover - diesmal in eher dunklen blauen und grauen Tönen gehalten - schmälert meinen ganz persönlichen Eindruck dieses Bandes etwas, welcher wie sein Vorgänger mehr auf den Kampf als die Gefühlswelt der darin handelnden Personen eingeht. Ein Umstand, der aber durchaus auch daran liegen mag, dass die Hauptfigur, auf der die bisherigen Hoffnungen der Protagonisten geruht hatten, im letzten Band offenbar den Tod fand.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist mit seinen Euro 8,95 wieder gut, wenn auch nicht hervorragend, für die gerade einmal 345 Seiten. Doch hält es sich im Vergleich zu den vorherigen und den nachfolgenden Büchern die Waagschale und ist somit durchaus zu akzeptieren.

Der Schriftdruck ist etwas eng geraten. Die Seitendichte ist mittel - nicht zu dünn, aber auch nicht auffallend dick. Das Cover an sich wirkt etwas zu eintönig in seiner Farbgebung. Insgesamt machte da das Vorgängerbuch "Düsterer Ruhm 5 - Drachenzorn" einen besseren, helleren und in sich kompakteren Eindruck, war dieses doch von der Seitenstärke her dünner, von den Blättern her heller und der Druck deutlicher geraten.

Am durchaus gelungenen und spannend zu lesendem Inhalt jedoch ändern diese wenigen Kritikpunkte nichts und so bleibt mir nichts anderes, als auch dieses Buch uneingeschränkt zu empfehlen.