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 Harry Potter und der Halbblutprinz


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Vor kurzem war die Verfilmung des sechsten Buches von J.K. Rowling über einen heranwachsenden Zauberer im Kino. Natürlich gibt es dazu ein Spiel - auch für die Wii.

Nachdem nun anerkannt ist, dass Voldemort wieder auf der Bildfläche erschienen ist und es nicht nur Harrys Wahn war, ist die Zaubererwelt in Aufruhr. Trotzdem müssen alle Schüler pünktlich zum Schulbeginn wieder nach Hogwarts. Auch hier hat sich einiges verändert: Snape bekam endlich den ersehnten Posten des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Zaubertränke hindessen unterrichtet nun ein Professor Slughorn - doch er wurde aus bestimmten Gründen berufen. Denn Slughorn unterrichtete dasselbe Fach auch damals, als Tom Riddle Schüler an Hogwarts war. Riddle presste damals Informationen aus ihm heraus, aber Slughorn will sich angeblich nicht erinnern können. Da erhält Harry von Dumbledore den Auftrag, diese Erinnerung Slughorns ausfindig zu machen.
Und natürlich gibt es noch Draco Malfoy: Der führt auch etwas im Schilde und Harry muss unbedingt heraufinden, was. Dass ihm weder Ron noch Hermine glauben, hält ihn nicht davon ab, sich immer wieder mit Draco anzulegen. Und so spitzen sich die Ereignisse zu ...

Es gibt zwei Modi: den Storymodus, in dem man das Spiel zuerst zu Ende bringt und dem Verlauf der Story wie im Buch beziehungsweise Film folgt, und einen Endlostag, in dem man ungestört ganz Hogwarts durchstöbern kann.

Die Steuerung ist einfach und intuitiv. Harry wird mit dem Nunchuk gesteuert. Man läuft aber nicht nur, sondern kann auch Duelle ausfechten. Hier lernt man nach und nach weitere Zauber, die sich durch bestimmte Bewegungen mit Wiimote und/oder Nunchuk ausführen lassen. Einige Zauber sind auch im normalen Spiel verfügbar, die meisten jedoch nur im Duell.
Neben Duellen muss Harry auch auf dem Besen fliegen und den goldenen Schnatz fangen. Hier steuert man einfach mit der Wiimote. Zusätzlich kann man Zaubertränke anfertigen. Hier kann man Zutaten nehmen, schütteln, den Kessel erhitzen oder umrühren.

Bei all diesen Dingen sind einige Kommandos gleich, das heißt, ein und dieselbe Bewegung hat verschiedene Bedeutungen, je nachdem in welchem Kontext (Duell, Zaubertrank, Besenfliegen) man sich gerade befindet. Man kann aber in einem Hilfemenü „spicken“, wie ein bestimmter Trick durchgeführt wird, vorausgesetzt man hat ihn bereits gelernt.

Ansonsten läuft man mehr oder minder quer durch Hogwarts, um den nächsten Gesprächspartner zu finden oder die nächste Videosequenz in Gang zu bringen, um die Story voranzutreiben. Verläuft man sich hier, kann man den guten Sir Nick fragen, ob er einem nicht den Weg zeigt (macht er natürlich gerne).
Während man so herumläuft, kann man Wappen aufsammeln. Hat man genug, werden bestimmte Features freigeschaltet - so kann man sich mit Freunden duellieren und verschiedene Duellkonfigurationen (wer gegen wen) werden freigeschaltet.
Ist man beim Duellieren, Zaubertrankbrauen und Quidditch erfolgreich, kann man Abzeichen gewinnen. Die bringen einem zwar nichts, sehen aber schön aus.

Je weniger man über die Story sagt, desto besser. Das Buch konnte hier schon nicht überzeugen, durch die Kürzungen hat die Story nichts gewonnen, aber ehrlich gesagt auch nicht wirklich viel verloren. Die Synchronisierung scheint dem Film entnommen, denn die Stimmen sind die der bekannten Synchronsprecher aus den Filmen. Die musikalische Untermalung ist gut gelungen. Die Grafik schöpft die Möglichkeiten der Wii gut aus, die Bilder sind stimmig und atmosphärisch dicht, die Charakter nahe an der Wirklichkeit, also den Gesichtern der Schauspieler, und auch Details liebevoll in Szene gesetzt.

Der Spielkontext ist gut durchdacht - durch die Sonderaufgaben wird das Spiel nicht langweilig, denn im Storymodus allein tut man eigentlich nicht sehr viel außer den nächsten Ort aufzusuchen, wo die Geschichte weitergeht. Die verschiedenen Bewegungen für die Zauber sind nicht sonderlich schwierig, aber trotzdem braucht es einige Konzentration, ein Duell durchzustehen.

Der Schwierigkeitsgrad steigt angenehm geradlinig an, auch wenn das eine leichter fällt als das andere. Verliert man ein Duell oder Quidditchspiel oder versaut seinen Zaubertrank, wird der Abschnitt im Storymodus einfach so lange wiederholt, bis man ihn besteht. Das kann einige Nerven kosten, denn vor allem beim Quidditch bedarf es einiger Übung, nicht abgehängt zu werden. Wer da nicht genug beim Quidditchtraining übt, darf so einige Spiele wiederholen.

Trotz der Schwächen in der Story ist „Harry Potter und der Halbblutprinz“ mitreißend. Allein das Gameplay macht so einiges wett. Der Wechsel zwischen Duell und Herumgelaufe, zwischen Zaubertrankbrauen und Quidditch ist gut durchdacht und lässt kaum Langeweile aufkommen.
Freigegeben ist das Spiel ab 12, was aufgrund der düsteren Atmosphäre und einigen Spielsituationen auch Sinn macht.

Fazit:
Ein gut gemachtes Spiel, das mit den Schwachpunkten der Story zu kämpfen hat, aber doch jede Menge Spaß denen bietet, die es nicht ganz so ernst nehmen (und nicht so viel über Charakterkonsistenz nachdenken). Vier Sterne trotz allem.

Sabine Hunsicker



Konsolenspiel | Erschienen: 2. Juli 2009 | FSK: 12 | Originaltitel: Harry Potter and the Half-Blood Prince | Wii | Preis: 39,95 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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