Lord Skeffington Scatters ist ein kleiner, niedlicher Zombie, der mit seinen fünfzehn sehr eigenwilligen Katzen in einem kleinen Häuschen lebt. Seine Haare frisiert er sich mit blauer Pomade, die die Katzen für ihn herstellen. Sie selbst halten das außerdem für eine der besten Leckereien aller Zeiten. Skeffington arbeitet in einem Eiscafé, in dem er jeden Tag ein entzückendes Mädchen trifft, in das er sich prompt bis über beide Ohren verliebt hat. Doch nun weiß er nicht, wie er sie ansprechen soll. Die Katzen haben allerlei nützliche und (vor allem) unnütze Tipps für ihn, doch die machen ihn nur noch nervöser.

Als er dann endlich beschließt, ihr einen Eisbecher auszugeben, kommt jedoch alles anders als erwartet. Auf seinem Weg in das Eiscafé kommt er nämlich an ihrem Haus vorbei und trifft „Mädchen“ (wie er sie für sich kennt, da er ihren Namen nicht kennt). Er gibt sich als Gärtner aus und stellt sich als „Bob“ vor, da er sich selbst nicht besonders toll findet und Angst davor hat, dass sie ihn so wie er ist, also als Zombie, nicht mögen würde. Die beiden verbringen einen wundervollen Tag miteinander und haben eine Menge Spaß, doch natürlich kann eine Lügengeschichte nicht lange unentdeckt bleiben. Erst recht nicht, wenn man fünfzehn durchgedrehte Katzen zu seinen besten Freunden zählt. Und so stolpert Skeffington von einem Fettnäpfchen ins nächste, bis endlich alles ein gutes Ende findet.

„Katzenärger“ ist eine entzückende Geschichte um den kleinen Zombie Skeffington, die einem als erstes durch ihre farbenprächtigen und niedlichen Illustrationen ins Auge sticht. Das Kinderbuch ist durchweg bebildert. Jede Seite hat einen hübsch gestalteten Rahmen und teilweise ziehen sich die gezeichneten Szenen sogar über zwei komplette Seiten. Der Zeichnerin Fahr Sindram ist es gelungen, die beschriebenen Figuren mit ihren Bildern zum Leben zu erwecken und sie so noch viel besser „erlebbar“ zu machen. Walther Hans hat dazu eine zauberhafte Geschichte um Freundschaft und die Kunst, sich selbst so zu mögen wie man ist, erdacht.

Zu Anfang kann Skeffington sich selbst nicht so recht leiden, da er ja ein Zombie ist, und er kann sich nicht vorstellen, dass ein Mädchen ihn jemals ansehen würde. Junge Leser erleben hier auf unterhaltsame und humorvolle Weise, wie es jedoch gründlichen schief kann, wenn man sich anstatt dessen Dinge ausdenkt, die einem selbst gar nicht mehr entsprechen. Natürlich kommt das Mädchen dahinter, wodurch alles erst richtig schlimm wird.

Obwohl „Katzenjammer“ als Kinderbuch geschrieben wurde, ist es für Erwachsene, die den Humor noch ein wenig besser verstehen dürften, auch empfehlenswert. Gerade den Lesern, die sich der Gothic-Szene zugehörig fühlen, kann man es sehr empfehlen. Mit seinen liebenswerten schwarzen Katzen und dem morbide-niedlichen Charme, der durchaus ein wenig an die Werke von Tim Burton erinnert, trifft das Buch genau den Geschmack der Leute aus der Szene, die es niedlich mögen.

„Lord Skeffington Scatters“ überzeugt durch seine liebevoll in Szene gesetzten Zeichnungen und eine lustige Geschichte mit einer positiven Botschaft, die jedoch so gut eingebaut wurden, dass man nie das Gefühl hat, belehrt zu werden. Wer nach einer etwas außergewöhnlicheren, bebilderten Kindergeschichte sucht, dem sei „Katzenärger“ sehr empfohlen. Es soll sogar bereits ein zweiter Band der Serie in Vorbereitung sein, auf den man sich freuen darf.