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Joachim von Bredow, kurz Bred, leitet ein kleines, exklusives und sehr erfolgreiches Börsenteam für die Swiss First Financial Bank. Er und sein Team nennen sich die "Flaming Ferraris" und sie halten sich für unbesiegbar auf dem "Spielplatz" Börse. Eines Tages erhält Bred den Auftrag, eine schwer verkäufliche Anleihe aus den Büchern zu bekommen, worauf er sich mit seinem Team dazu entschließt, eine gezielte Kursmanipulation durchzuführen. Damit bringt er aber den mürrischen BKA-Beamten Krüger, die Börsenaufsicht und den stinkreichen Ganoven Lucius McMenamy gegen sich auf. Das BKA droht, die Börsenaufsicht will eingreifen und McMenamy geht über Leichen, um seinen Wohlstand zu sichern und zu vermehren. Freunde und Vorgesetzte werden ermordet, die undurchschaubare Hostess Candice hat ihre eigenen Pläne mit Bred und ihre alte Bank lässt das Team einfach fallen. Die "Flaming Ferraris" betreten das Bankett für einen letzten großen Auftritt um alles oder nichts.
Joachim F. Schroeder-Hohenwarth bietet mit "Der Thron des Satans" einen wirklich unterhaltsamen und spannenden Wirtschaftskrimi mit einigen interessanten Aspekten und Stilmitteln.
Inhaltlich hat der über vierhundert Seiten starke Thriller einiges zu bieten. Was zuerst nur langsam in Bewegung kommt, entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer rasanten und überzeugenden Geschichte. Bred und sein Team bieten eine Mischung aus Wirtschaftsthriller und guter Unterhaltung, nicht zuletzt aufgrund des Benehmens und des Handelns der jeweiligen Akteure. Gerade diese Mischung, die das Thema Wirtschaft nicht so "trocken" behandelt, reißt den Leser in ihren Bann. Die Entwicklung der Figuren ist zwar einigermaßen vorhersehbar, aber trotzdem überzeugend dargestellt. So entfaltet die Geschichte ihren Charme und alles rennt auf einen gekonnt spitz zulaufenden Höhepunkt zu, welcher dann auch gut umgesetzt dem vorherigen Spannungsaufbau die Krone aufsetzt.
Zwischendurch verflacht die Spannung ein wenig und einige Seiten haben eher Füll- als Informationscharakter, alles in allem lässt sich das Buch jedoch sehr gut und flüssig lesen.
Teilweise liest sich der Thriller etwas zu flüssig, da Schroeder-Hohenwarth auf eine Kapiteleinteilung vollkommen verzichtet. Absätze markieren zwar Schauplatzwechsel oder semantische Trennungen, aber dem Leser wird stets vor Augen geführt, dass die Lektüre nicht unterbrochen werden sollte und merkwürdigerweise funktioniert dies auch, denn nur selten findet sich ein Absatz, nach dem man ohne Neugier das Buch aus der Hand legt!
Die Charaktere sind gut modelliert worden in diesem Wirtschaftsthriller. Neben einer Reihe von Witzen über die Eigenschaften und Nationalitäten der Handelnden bietet jeder Charakter seinen eigenen Charme auf, um die Geschichte zu bereichern. Vom geplagten BKA-Ermittler bis zum fluchenden, englischen Gentleman passen die Elemente in die Geschichte.
Das Hardcover-Exemplar ist mit einem Schutzumschlag versehen, welcher in der Innenseite ein sehr dürftiges Portrait des Autors zeichnet. Eine Inhaltsangabe ist auf der Rückseite des Umschlags natürlich auch zu finden.
Insgesamt kann "Der Thron des Satans" eine spannende und gut unterhaltene Geschichte erzählen. Die Börsentransaktionen stehen teilweise zwar im Vordergrund, werden aber für jedermann verständlich dargestellt. Ein Wirtschaftsthriller mit Power und Humor, fast ideal für die nun früh dunklen Tage. Einzig der Preis ist für eine (normale) Hardcoverausgabe als ein wenig schmerzhaft zu bezeichnen.