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"Medieval Games" bringt dich und bis zu drei weitere Spieler in das Mittelalter. Dabei gibt es drei Spielmodis zur Auswahl: den Storymodus, das Turnier und das freie Spiel.
Beim Storymodus spielt der Spieler interaktiv eine dreiteilige Geschichte mit und versucht sich gegen die Gegner zu behaupten und dem Prinzen und der Prinzessin Gefallen zu erweisen.
Das Turnier bietet ebenso wie das freie Spiel die Möglichkeit sich in den Minispielen zu messen, je nach gewähltem Modus ändern sich dabei die Regeln und Abläufe etwas.
"Medieval Games" bringt den Spieler leider nicht nur storytechnisch (zurück) ins Mittelalter. Das gebotene Spielmaterial kann nur für sehr kurzzeitigen Spielspaß sorgen und sorgt für ein Stolpern über viele unschöne Aspekte.
Die Spielidee, dass drei "Brettspiele" eine Geschichte erzählen und der Spieler mehr oder weniger aktiv in den Spielverlauf eingreift, ist noch gelungen. Zuerst bestimmt ein Mikrospiel, welcher der Spielcharaktere die Spielrunde eröffnet. Dieser kann dann einen Gegenstand einsetzen oder würfeln. Nach dem Würfeln zieht die Figur über das unübersichtliche Spielfeld, auf welchem sich mehrfach fünf verschiedene Spielbrettfelder befinden. Diese legen fest, ob der Charakter "nur" Münzen sammelt, ein Ereignis auslöst, ein Duell bestreitet, den Kaufmannsladen aufsucht oder ein Minispiel an einem bestimmten Ort bestreiten kann.
Die Aufmachung der (fortlaufenden) Geschichtserzählung ist grafisch recht schwach, aber für jüngere Spieler durch das Imitieren eines aufklappbaren Buches in Form einer "3D"-Geschichte noch ansprechend gestaltet. Generell wirken die Figuren und auch die Videoeinspielungen schwach verarbeitet.
Ein flüssiger Spielverlauf ist leider überhaupt nicht möglich, was den Spielspaß nach wenigen Minuten schon erheblich nach unten zieht. Zum einen nervt der öde Ladebildschirm extrem oft; quasi nach jedem Spielzug erscheint der Schirm um ein Spiel vorzuladen oder die Karte wieder einzublenden. So muss auch vor jedem Spiel der Ladebildschirm abgewartet werden, damit man anschließend zum x-ten Mal die Spielsteuerungslegende betätigen "darf". Selbst falls dem Spieler die dreißig Minigames im Spiel gefallen, sie dauern zu kurz an, um wirklich Spaß zu machen, und bis der Spieler im Spielgeschehen ist, vergeht einfach zu viel Zeit!
Zum anderen muss wirklich jede Aktion bestätigt werden. Der Computer, welchen man im Spiel leider nicht deaktivieren kann, da immer vier Spieler benötigt werden, kann zwar alleine würfeln, wartet danach aber auf eine Bestätigung eines menschlichen Spielers. Die Charaktere, welche vom Computer übernommen werden, ziehen das Spiel generell in die Länge, da die Aktionen, Züge und Spiele (!) des Computers mitverfolgt werden müssen. Es gibt keine Möglichkeit, beispielsweise ein Lanzenreiten von zwei Computercharakteren untereinander zu überspringen. Verwirrend sind hierbei noch eingeblendete Aktionsaufforderungen wie zum Beispiel "stoßen", während zwei Computer gegeneinander antreten. Auch die "Siegerehrung" nach jedem Minispiel zieht das Spiel in die Länge, vier zitternde Figuren bieten keinen Unterhaltungseffekt, wenn die Spieler vorher eindeutig sehen können, wer gewinnt. Die Krönung dieser Eigenart zeigt sich dann bei einer Siegerehrung, wenn ein Spieler im Duell gegen einen im Spielverlauf auftauchenden Bösewicht antritt, denn zu dieser Siegerehrung steht nur der Spieler auf dem Bildschirm und freut sich oder lässt sich hängen, je nach Spielergebnis.
Die anderen Spielmodi bieten ebenfalls nur für kurze Zeit Spaß. Zuerst müssen die ganzen Minigames freigespielt werden und anschließend verzweifelt man in den schlecht ausbalancierten Modi aufgrund von langer Warte- und kurzer Spielzeit.
Selbst bei korrekter Einstellung der Wii-Konsole auf die deutsche Sprache präsentiert sich das Spiel mit englischer Sprachausgabe, die eingeblendeten Texte weisen jedoch eine recht gute deutsche Übersetzung auf. Die Titel der Spiele wurden allerdings nicht übersetzt, so kann es durchaus passieren, dass der Spieler im Walddorf "Flaming Arrows" spielen wird.
Die Steuerung des Spiels erfolgt ausschließlich mit der Remotebedienung und nutzt die typischen Wii-Features zur Steuerung. Schütteln, Bewegen, Rühren, ... sorgen für nette Abwechslung.
Insgesamt bietet "Medieval Games" ein recht schwaches Spielvergnügen. Das Spiel schleppt sich nur voran und die Minigames können auf die Dauer nicht genügend unterhalten. Bogenschießen, Duelle, Torezerstören oder Kochen mögen zuweilen Spaß bereiten, aber nur davon kann ein Spiel nicht leben und so ist es auch hier. Für den geforderten Preis bietet das Spiel einfach zu wenig und wird wohl nur eine sehr junge Zielgruppe überzeugen können - bleibt jedoch die Frage, ob diese die Spielanforderungen umsetzen kann.