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Pater Sante Della Vigna wird als Sonderermittler vom Papst berufen und soll sich fortan intern um unaufgelöste Kriminalfälle rund um den Vatikan kümmern. Sein erster Fall ist ein Doppelmord. Der Kommandant der Schweizergarde und seine Ehefrau wurden 1998 getötet. Warum musste der Chef der päpstlichen Leibwache sterben und wer steckt dahinter? Sante Della Vigna beginnt mit seinen Ermittlungen und muss, um die Wahrheit zu entdecken, einige Risiken in Kauf nehmen und legt sich dabei mit Kardinal Capani, dem Präfekten der Glaubenskongregation an ...
"Keusche Hure" ist der Auftakt einer neuen Krimi-Serie aus dem Hause Maritim und kann bei einer Spielzeit von 72 Minuten nur selten überzeugen.
Kirchenverschwörung und Vatikanthriller sind sonst eigentlich nicht die Welt von Maritim, doch nun wagt sich Ascan von Bargen an eine Serie rund um die Kirche und deren Abgründe. Der Beginn fällt leider sehr durchwachsen aus. Inhaltlich hat die erste Folge nämlich nur wenig zu bieten. Della Vigna streitet in einer überlangen und absolut sinnfreien Szene über Gott, die Welt und die Wissenschaft. Danke für die Belehrung, aber ein wenig mehr Fokus auf den Kriminalfall, welcher im übrigen nur sehr dürftig abgehandelt wird, wäre wünschenswert. Der eigentliche Fall wird ins Rollen gebracht, ein paar Ermittlungen angestellt und offiziell aufgeklärt wird der Fall auch nicht. So zieht sich der erste Auftritt ewig in die Länge. Bleibt zu hoffen, dass die weiteren Fälle etwas zügiger und besser in Szene gesetzt werden, denn Potential ist definitiv vorhanden.
Aufmachung der Produktion in Form von Cover und Booklet sind im üblichen Maritim-Stil gehalten und bieten recht wenig. Ein wenig Werbung für Nightwish, welche den Titelsong beisteuern, und ein kleiner Vorgeschmack auf die Serie sind nicht viel.
Die Sprecher sind im Gegensatz zum Inhalt wirklich stark besetzt und so bieten unter anderem Helmut Krauss, Florian Halm, Dietmar Wunder, Bernd Vollbrecht, Sascha Draeger, Wolfgang Condrus und Christine Pappert eine solide Vorstellung. An Musik und Effekten muss noch gearbeitet werden, auch wenn ab und an eine Kirchenthriller-Atmosphäre aufkommt: Zwischendurch stimmen die Untermalungen nicht und ein großes Manko ist der Titelsong.
Nightwish ist ja schön und gut, aber nur einen Song anzuspielen und ihn nicht irgendwie in ein Intro einzubauen ist mehr als merkwürdig - das geht wesentlich besser!
Insgesamt bietet der Serienauftakt einen durchwachsenen Gesamteindruck. Der Titelsong verdrängt ein Intro, einige Szenen sind viel zu lang (und unwichtig). Die Story ist recht lahm ausgefallen, einzig die Sprecher und die teilweise gute Atmosphäre halten das Hörspiel im mittleren Bereich.