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 Das Geheimnis von Summerstone, Band 1: Die furchtlosen Vier

Serie: Das Geheimnis von Summerstone, Band 1
Autoren: Gitty Daneshvari
Regisseure: Judith Lövenich
Sprecher: Ingo Naujoks
Übersetzer: Christa Broermann
Verlag: cbj

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Jeder hat vor etwas Angst: Ablutophobie ist die Angst vor dem Waschen, Equinophobie die Angst vor Pferden und Scotophobie die Angst vor Dunkelheit. Was aber, wenn die Angst einen so lähmt, dass man kein normales Leben mehr führen kann? So ist es nämlich bei Theo, Garrison, Lulu und Madeleine. Alle vier Kinder haben riesige Panik vor etwas: Theo hat ständig Angst, dass ihm oder allen, die er liebt, etwas zustoßen könnte. Garrison hat Angst vor Wasser und kann nicht schwimmen. Lulu fürchtet sich vor engen Räumen und Madeleine hat entsetzliche Panik vor Spinnen und sonstigen Krabbeltieren. Als die vier zunehmend ihre Familien und ihr Umfeld in den Wahnsinn treiben, beschließen ihre Eltern, die Kinder im Sommer in eine Art Camp zu schicken, damit sie ihre Ängste besiegen. Das Phobinasium , eine unheimliche, sehr abgelegene Akademie namens Summerstone, wird von der exzentrischen Mrs. Wellington geleitet und gilt als Geheimtipp: Angeblich wurde hier bisher jeder Schüler von seinen Ängsten kuriert. Was Theo, Lulu, Garrison und Madeleine aber in Summerstone erleben, hätten sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können …

Dieses Buch für Hörer ab etwa zehn Jahren ist vor allem eins: verrückt! Und zwar auf herrlich witzige, spannende und auch etwas gruselige Weise. Es geht zwar auch um Ängste, aber "Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier" ist kein Buch, das pädagogisch wertvoll daherkommt und kleine Leser behutsam und vernünftig von ihren Ängsten heilen soll. Stattdessen setzt Autorin Gitty Daneshvari auf ziemlich durchgeknallte, schrille Charaktere. Das fängt schon bei den Kindern an: So ist Madeleine mit ihrer Arachnophobie sehr extrem – sie trägt stets einen Schleier vor ihrem Gesicht, der sie wie eine Imkerin aussehen lässt, und sprüht sich pausenlos mit Tonnen von Insektenspray ein, ohne Rücksicht auf Verluste. Theo ist ein pummeliger kleiner Hypochonder. Der altkluge Junge hat pausenlos Angst, dass jemand sterben könnte - was eigentlich nicht so lustig ist, was aber im Roman und vor allem durch die Lesung durchaus liebenswert und abgedreht wirkt. Am skurrilsten ist auf jeden Fall Mrs. Wellington, die exzentrische Leiterin des Phobinasiums. Die in die Jahre gekommene Schönheitskönigin ist faszinierend und schrecklich zugleich, mit einem Äußeren, bei dem die meisten Kinder wohl schreiend weglaufen würden. Mrs. Wellington wirkt, als wäre sie direkt einem Buch von Roald Dahl entsprungen – die alte Dame sammelt in einer riesigen Bibliothek alles, was ekelerregend riecht, und hat eine Polohalle mit ausgestopften toten Pferden. Auch die übrigen Bewohner des Phobinasiums sind mehr als außergewöhnlich, zum Beispiel Mrs. Wellingtons uralter Diener Schmitty, der, fast taub und blind, so ziemlich alle Aufgaben in dem Internat erledigt, oder die Bulldogge Makkaroni, die mit am Tisch sitzen und dort essen darf. Natürlich werden die gar nicht so furchtlosen vier Kinder in Mrs. Wellingtons Schule bald in ein großes und gefährliches Abenteuer verwickelt, wobei sie sich ihren Ängsten stellen und gemeinsam handeln müssen.
Wunderbar vorgelesen wird dieser Roman von Ingo Naujoks – er schafft es, bei allen Figuren ihren Charakter und ihre zahlreichen Macken besonders zu betonen. Am besten gelungen ist Naujoks' Interpretation von Theo, der immer am Rande der Hysterie steht und in einem fort plappert, aber auch die anderen Figuren sind großartig gelesen.

Wer Abenteuer im Stil der Lemony Snicket-Reihe mag – also Kinderbücher, die nicht brav daherkommen, sondern verrückt, düster und bisweilen sogar ein bisschen zynisch sind -, der wird "Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier" sicher lieben!

Christina Liebeck



CD | CD-Anzahl: 4 | Erschienen: 10. März 2010 | ISBN: 9783837103038 | Laufzeit: 280 Minuten | Originaltitel: School of Fear | Preis: 19,95 Euro | Sprache: Deutsch

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