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 Starhunter Season 1.1

Serie: Starhunter, Staffel 1.1
Autoren: Daniel D'Or, Philip Jackson
Produzenten: Daniel D'Or
Regisseure: Patrick Malakian
Schauspieler: Tanya Allen, Murray Melvin, Michael Paré, Claudette Roche
Verlag: Epix

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Science Fiction-TV-Serien gibt es nicht unbedingt wie Sand am Meer, umso erstaunter darf man sein, wenn plötzlich eine solche Serie auf DVD veröffentlicht wird, die zwar schon im Jahr 2000 produziert wurde, jedoch trotzdem vielen völlig unbekannt sein dürfte. "Starhunter" passt in dieses Schema, wurde die Serie doch 2005 im Nachtprogramm von RTL 2 gezeigt, was nicht gerade zu ihrer Bekanntheit beigetragen hat. Jetzt ist zunächst die erste Staffel, aufgeteilt auf zwei DVD-Sets mit je zwei Medien, beim Label Epix erschienen. Die Serie kann insgesamt mit zwei Staffeln á 22 Folgen und der Spin-Off-Serie "Starhunter 2003" aufwarten.

Zehn Jahre ist es her, dass Dante Montanas Sohn Travis entführt und Dantes Frau getötet wurde. Sein Sohn war damals noch ein Baby und er hofft, ihn in den Weiten des Alls wiederzufinden. Bei seinem Job als Kopfgeldjäger kommt er weit in der Galaxie herum, die im Jahr 2275 bereits in Teilen von den Menschen kolonisiert wurde. Seine jugendliche Nichte Percy, für die er die Verantwortung übernommen hat, und seine Kollegin Lucretia leisten ihm dabei Gesellschaft. Die junge Percy hat allerdings einen ganz eigenen Kopf und wähnt sich selbst bereits als erwachsen und verantwortungsbewusst. Schließlich repariert sie auch immer mal am Schiff herum - da ist es ja wohl kaum gerechtfertigt, dass sie von ihrem Onkel Dante noch wie ein Kind behandelt wird. Die ehemalige Soldatin Lucretia hat neben der Suche nach gesuchten Verbrechern noch ein anderes Ziel: Bevor sie auf Dantes Schiff anheuerte, erfuhr sie von einem gut gehüteten Geheimnis. Im menschlichen Genom wurden vier unbekannte Gene entdeckt - genannt der "Divinity Cluster" -, dessen Herkunft vermutlich außerirdisch ist und bereits sehr lange in den Menschen auf seinen Einsatz "wartet". Herauszufinden, welche Fähigkeiten mit diesen Genen womöglich in den Menschen schlummern, ist das Ziel einiger Eingeweihter.

Liest man die Serienbeschreibung auf der DVD, kann man zunächst gespannt sein auf einige Stunden interessant klingende Sci-Fi-Unterhaltung. Fans von Serien wie "Firefly" werden sogar Ähnlichkeiten beim Outfit der Raumschiffbesatzung und auch dem Umfeld finden, aber die Hoffnung auf etwas ähnlich Innovatives, Lustiges, Unterhaltsames und Actionreiches wie "Firefly" wird mit "Starhunter" nicht erfüllt. Zugegeben, Dante Montana (Michael Paré) lässt einen mit der großen Waffe und dem etwas abgerupften Äußeren an den Captain Mal Reynolds aus "Firefly" denken und Nichte Percy erinnert an Kaylee, die junge Schiffsmechanikern auf Reynolds Schiff. Tatsächlich ist die so viel bekanntere Serie sogar einige Jahre nach "Starhunter" entstanden, wurde sie womöglich sogar von dem Low Budget-Vorgänger inspiriert?

"Starhunter" bleibt leider aber auf einem niedrigen, oft zurückhaltend wirkenden Niveau. Nichte Percy soll jugendlich wirken, macht aber eher den Eindruck, als wäre sie schon Mitte zwanzig und könnte so langsam mal ihre eigenen Wege gehen. Dass sie sich dann aber von fast jedem dahergelaufenen Verbrecher ins Bockshorn jagen und um den Finger wickeln lässt, zeugt nicht gerade von großer Lernfähigkeit. Etwas mehr nachvollziehbares Verhalten würde der Figur gut tun. Stattdessen mimt sie immer wieder das aufmüpfige Kind, das sich gerne Machtspielchen mit dem holografischen ersten Offizier Caravaggio liefert. Dante Montana bleibt indes blass und regelrecht etwas träge - so recht scheint er nicht in Fahrt zu kommen. Soldatin Lucretia bietet noch Potential, durfte sie in diesen ersten Folgen doch noch nicht sehr viel mehr tun als bei der Gefangennahme der Gesuchten helfen.
Eine echte Beziehung zwischen den Mitgliedern der Crew baut sich in den ersten elf Folgen von Staffel eins nicht auf. Und genau das ist auch ein großes Manko der Serie. Es gibt nur sehr wenige zentrale Figuren, der Rest des angeblich komplett kolonisierten Sonnensystems scheint nur sehr spärlich bewohnt zu sein. Geschichten aber leben unter anderem auch von Interaktionen zwischen Charakteren, die man besonders in einer länger angelegten Serie eigentlich näher kennen lernen sollte. In "Starhunter" bleiben diese aber fremd und deren Handlungen oft nicht authentisch.

Es gab schon andere Serien, die mit wenig anspruchsvollen Special Effects begonnen haben, wie beispielsweise "Babylon 5", dafür aber mit großen Storys daherkamen. Die Effekte in "Starhunter" sind für das Produktionsjahr 2000 sehr mäßig, haben aber einen gewissen Charme. Wären die Geschichten gut, könnte man sofort über die kostengünstigen Tricks hinwegsehen - vermutlich würden diese sogar der Serie noch einen besonderen Kick geben. Nur leider schafft es die Serie mit diesen ersten Folgen noch nicht dem Zuschauer die rosarote Serienbrille aufzusetzen, mit der die geliebten Charaktere auch neben noch so schlecht gemachten Effekten brillieren und ihn an das Sitzmöbel fesseln. Bild und Sound sind durchschnittlich, besondere Höhen oder Tiefen nicht zu bemerken. Allerdings kommt das Bild erfreulicherweise im 16:9 Format daher. Wirkliche Extras sucht man vergeblich, außer einer Trailershow sind keine enthalten.

Schade, dass dieser Auftakt doch so träge daherkommt, etwas mehr Enthusiasmus der Crew und Konzentration der Drehbuchschreiber auf die durchaus interessante, größer angelegte Story rund um den "Divinity Cluster" könnten noch spannende Unterhaltung versprechen.

Sandra Wiegratz



DVD | Disc-Anzahl: 2 | EAN: 4047879401176 | Erschienen: 26. März 2010 | FSK: 16 | Laufzeit: 517 Minuten | Originaltitel: Starhunter | Preis: 17,99 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch und Englisch, Dolby Digital 2.0

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