Ist ein zur Hälfte gefülltes Glas nun halb voll oder halb leer? Mit dieser Frage beginnt das Buch und nimmt sie als Aufhänger, um die Sichtweise von Optimisten zu beschreiben. Denn ob nun Glas, Arbeit, Haushalt, Kinder, Schwiegermutter, Straßenverkehr, Liebe, Ängste oder schlicht das Wetter, es gibt jeden Tag unzählige Momente, in denen Optimisten das Schöne und Gute sehen und Pessimisten in der gleichen Situation nur genervt sind und sich ärgern.

Um diese Denkmuster zu durchbrechen, haben die Autorinnen Birgit Kaltenthaler und Susanne Oswald sich der verschiedenen Themen angenommen, beschreiben alltägliche Szenarien und bieten Lösungsvorschläge an. Jedes Thema wird einzeln behandelt. Zuerst werden typische Situation beschrieben, dann die Gedankenfallen des Pessimisten aufgelistet und genau dafür Lösungsvorschläge gegeben. Es folgen gedankliche Übungen. So soll es in schwierigen Situationen helfen, sich den Chef im Schlafanzug vorzustellen. Überhaupt empfehlen die Autorinnen immer wieder Visualisierungen. Diese sollen dazu dienen, Ängste abzubauen oder sich schöne Erlebnisse ins Gedächtnis zu rufen. Zu jedem der behandelten Themen gibt es passende Weisheiten und Sinnsprüche sowie Affirmationen und die Empfehlung für ein Schüßler-Salz, das in der entsprechenden Lage helfen soll.

Die Struktur des Buches ist sehr übersichtlich, das Inhaltsverzeichnis vorne hilft zudem, schnell das gesuchte Thema zu finden. Da die einzelnen Themen unabhängig voneinander sind, eignet sich das Buch sehr gut dazu, jene Themen zu lesen, die aktuell für den Leser von Interesse sind.

Bei den Tipps allerdings machen sich die Autorinnen den seriösen Anfang selbst kaputt, in dem sie Schüßler-Salze empfehlen. Diese sind wissenschaftlich nicht anerkannt, ihre Wirksamkeit nicht nachgewiesen. Als Tipp zum Glücklichwerden sind diese Empfehlungen daher nur etwas für Esoterik-Anhänger, die an diese fragwürdigen Heilmittel glauben.

Weitaus hilfreicher und für jeden nachvollziehbar sind die Gegenüberstellungen von Gedankenfallen und den jeweiligen Gedankenlösungen. Hier haben die Autorinnen sich wirklich gute Beispiele einfallen lassen, um negative Gedanken in positive zu verwandeln. Der Schreibstil ist locker und leicht, wirkt oft eher wie eine niedergeschriebene Plauderei. Das gibt den formulierten Denkanstößen einen spielerischen Touch.

Insgesamt bietet das Buch auf diese Weise zwar einige nette Anregungen und Vorschläge, aber gerade bei so ernsten Themen wie Ängsten und Krankheiten bleibt es doch zu sehr an der Oberfläche. Für den doch recht hohen Preis ist das Buch zudem ziemlich kurz.