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Mit "Rächerin der Engel" publiziert
Piper den dritten Teil aus der Reihe "
Die überirdischen Fälle der Bree Winston". In ihm wird die Protagonistin erneut von einer verlorenen Seele um Hilfe gebeten und setzt alles daran, das Böse zu bekämpfen und den Fall zu gewinnen.
Der reiche Bankier Russell O'Rourke begeht, nachdem er fast sein gesamtes Vermögen verloren hat, in seinem Arbeitszimmer unter Zeugen Selbstmord. Der Fall scheint wasserdicht, wäre da nicht die Seele des Mannes, der Bree Winston erscheint und sie um Hilfe bittet. Damit hat die junge Anwältin einen neuen Rechtsfall, der sie einmal mehr zwischen die Fronten geraten lässt. Die gegnerische Seite setzt alles daran, ihr Steine in den Weg zu legen und es gibt einfach zu viele Verdächtige. Dann geschieht ein weiterer Mord, und Bree begreift, dass sie einen schrecklichen Fehler gemacht hat ...
Mary Stanton präsentiert nach "
Im Namen der Engel" und "
Anwältin der Engel" denn dritten und bisher stärksten Teil der Reihe. Bree wird nicht nur mit einem ausgeklügelten Mordplot konfrontiert, auch die mystischen Elemente werden weiter ausgebaut. So darf der Leser, gemeinsam mit der Protagonistin, das himmlische Archiv besuchen, wird von teuflischen Anwälten attackiert und durch mächtige Kampfhunde beschützt. Die Autorin schildert eine solide Anwaltsgeschichte, verwebt diese mit einem interessant konstruierten Krimi-Plot und baut eine Menge übernatürlicher Elemente ein. Die Mischung ist dieses Mal gelungen und die Story ist aus einem Guss. Um dem Leser ein wenig Überraschung zu bieten, wird am Ende zudem ein Twist eingeflochten.
Während in den vorherigen Bänden primär Andeutungen über den Aufbau der himmlischen Sphäre gemacht wurden, erhält Bree nun auch endlich Antworten. Das zwar nur in sehr bescheidenem Maß, doch das verleiht dem mystischen Hintergrund der Geschichte eindeutig mehr Substanz und ist überfällig. Leider verzichtet die Autorin erneut darauf, den Prozess vor dem himmlischen Gericht zu schildern. Hier verlässt sie die Szene und der Leser erfährt nur den Ausgang, nicht aber den Verlauf. Gerade das Plädoyer und die Wortgefechte zwischen Bree und ihren Kontrahenten wären jedoch sehr interessant zu verfolgen.
Neben dem üblichen Fall entwickelt sich die Protagonistin zudem charakterlich weiter. Die Autorin versteht es, ihrer Hauptfigur Tiefe zu verleihen, neue Facetten aufzuzeigen und das Verhalten authentisch zu erzählen. Auch die Nebencharaktere kommen nicht zu kurz, und so sind die Engel der Compagnie, Brees Schwester, ihre Eltern und Sam Hunter wieder mit dabei. Das Sahnehäubchen bildet die snobistische und doch lustige Tante Cissy, die Bree erneut eine Klientin anträgt. Wo wäre die junge Protagonistin nur ohne ihre Tante?
Fazit:
Eine unterhaltsame, spannende Geschichte, in übernatürlichem Setting. Das Serienuniversum wird weiter ausgebaut, die Charaktere besitzen Tiefe und der Fall ist toll erzählt. In den USA ist bereits das vierte Buch der Reihe "Angel's Verdict" erschienen. Piper wird dieses unter dem Titel "Gerechte Engel" im Mai 2011 publizieren.