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Blondinen sind sexy, gut drauf, nett und als Freundin erste Wahl. Und dumm. Das weiß jeder. Da wundert es weder ihren Freund und schon gar nicht die brünette beste Freundin, wenn im Leben einer Blondine eigentlich alles schief geht. Da wird schnell ein Bügeleisen zur Gefahr, denn eine Blondine, die bügelt, hält sich das glühende Eisen natürlich ans Ohr, wenn das Telefon klingelt. Und auch noch an das andere Ohr, um schnell den Notarzt zu rufen.
Eine Packung Corn Flakes wird in den Händen einer Blondine schnell zu einem unlösbaren Puzzle und eine Motorsäge wieder reklamiert, weil eine Blondine natürlich nicht weiß, dass man mit diesem Gerät Bäume auch mit Hilfe des Motors zersägen kann. Und das in einer Akademie, die von hunderten Blondinen besucht wird, keine einzige weiß, wieviel zwei und zwei ist, überrascht eigentlich niemanden mehr.
Wer Ostfriesenwitze mag und Manta-Witze für den Gipfel der Humorkultur hält, wird auch "Blondinen 2", das neueste Machwerk von Gaby und Dzack ohne Zweifel verschlingen. Zwar sehen die Blondinen exakt genau so aus wie im ersten Band, sie haben genau dieselben Probleme mit Technik, Mathe und Logik wie gehabt, interessieren sich immer noch nur für ihr Aussehen und tragen grundsätzlich nur Klamotten, die ihre großen und prallen Brüste mehr betonen denn verdecken. Natürlich haben sie auch kein Problem damit, dass jede männliche Zufallsbekanntschaft in den Ausschnitt und unter den Rock schaut.
Ob das wirklich unter "Humor, den die Welt braucht" fällt, sei dahingestellt. In jedem Fall findet man in diesem Comicband viele Beispiele für infantilen, dämlichen und verletzenden Humor, die außer dem Aufwärmen von uralten Klischees nicht zu bieten haben. Dann aber glänzt überraschend ein wirklich genialer Einfall auf, der auch den skeptischsten Miesepeter lächeln, wenn nicht sogar laut auflachen lässt.
Band zwei ist nur denjenigen zu empfehlen, die
Band eins für eine Humoroffenbarung gehalten haben oder wenigstens unter "genießbar" verbucht haben. Diese Klientel wird auch die zwölf Euro, die für die wenigen Gags verlangt werden, locker bezahlen und den Band eventuell nach kurzem Genuss weiter verschenken – so erfährt "Blondinen 2" dann immerhin eine größere Verbreitung, als ihr zugetraut werden wird. Und vielleicht gefallen dem ein oder anderen dieser Beschenkten ja die Witze und Band drei wird zum Überraschungserfolg. Man kann ja nie wissen. Allen anderen sei dieser Band nicht empfohlen. Er ist zu kurz, zu teuer und wärmt zu viele alte Witze auf, um überzeugen zu können.
Wer dennoch genauer wissen will, ob sich dieser Band lohnt, sollte sich die Leseprobe von Blondinen 2, die man auf den Verlagsseiten finden kann, einmal ansehen.