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Um erfolgreich Geschäftsbeziehungen aufzubauen und Verträge abzuschließen oder sich erfolgreich zu bewerben, sollte man weder vorrangig mit ausgefeilten Präsentationen und Statistiken noch mit trockenen Texten daherkommen, sondern Geschichten erzählen, die den Hörer und potenziellen Partner, Kunden oder Arbeitgeber (oder jemand anderen, den der Erzählende von etwas überzeugen möchte) fesseln, die klar eine Lösung aufzeigen und Angesprochene zu aktiven Teilnehmern an der Geschichte machen.
Dies ist die Erfahrung des Managers und Autors Peter Guber, die er im hier besprochenen Buch vorstellt und erläutert. Im ersten, kürzeren Teil erklärt er, wie er selbst begriff, dass erstaunlich viel an einer geeigneten Geschichte hängen kann, wie solche Geschichten aussehen, und warum sie mehr überzeugen als geschickt und ansprechend aufbereitete Daten und Fakten. Der umfangreichere zweite Teil befasst sich mit der "Technik": wie man seine Geschichte erzählt und sie in ein Gespräch einbindet, sodass ein Erfolg resultiert.
Es sind nicht nur die vielen Beispiele aus dem Leben zumeist ausgesprochen prominenter Bekannter, Freunde und Geschäftspartner des Autors, die dem Leser rasch bewusst machen, wie viel mehr Interesse eine gut vorgebrachte Geschichte wecken kann als trockenes Zahlenmaterial – wenn sie denn das aktuelle Thema trifft und auf den oder die Zuhörer zugeschnitten ist: Wohl jeder hat etwas Vergleichbares schon einmal erlebt. Kaum jemand dürfte sich jedoch Gedanken darüber gemacht haben, warum sich das so verhält und wie man es Gewinn bringend nutzen kann.
Peter Guber entwickelt ein klares Konzept für entsprechende Gespräche und begründet es ausführlich. Natürlich "fängt" er den Leser gleich mit einer Geschichte, die auf das Buch neugierig macht, einer Geschichte über Geschichten. Das Konzept funktioniert eben! Dank der zahlreichen Fallbeispiele kann sich der Leser über ganz unterschiedliche und teils überraschende Facetten des Themas informieren, und so bleibt eine gewisse Lebendigkeit bis zum Schluss erhalten. Die Erklärungen lassen sich bestens nachvollziehen. Mit Michael Jackson, Tom Cruise, Magic Johnson, Alice Walker, Bill Clinton, David Copperfield, Muhammad Ali, Steven Spielberg, Nelson Mandela und etlichen anderen hat der Autor eine beachtliche Fülle an jedermann bekannten Persönlichkeiten als Beispiele unter seinen Gesprächspartnern vorzuweisen; ebenso interessant sind im Übrigen auch jene, deren Namen man womöglich nicht kennt, etwa YouTube-CEO und Mitbegründer Chad Hurley oder Norio Ohga, ehemaliger CEO der Sony Corporation.
Warum "nur" drei Sterne in der Wertung? Wer kompakte Sachbücher oder Ratgeber schätzt, wird an der geradezu epischen Breite der Darstellung verzweifeln. Dem Eindruck der Rezensentin zufolge hätte man die Inhalte auf die Hälfte oder ein Drittel eindampfen können, ohne dass die Darstellung weniger einleuchtend oder überzeugend ausgefallen wäre. So liest und liest man, hat aber den Eindruck, nicht wirklich voranzukommen. Diese nicht ganz nachvollziehbare Ausführlichkeit und Vorliebe für extrem detaillierte Darstellungen findet man recht häufig in US-amerikanischen Ratgebern und durchaus auch Sachbüchern. Mancher europäische Leser mag sich da etwas entmündigt vorkommen, wenn er den Lesestoff feinst püriert und ohne Chance zum Mitdenken serviert bekommt.
Aus inhaltlicher Sicht definitiv ein hilfreiches und informatives Buch; die Inhalte werden bestens verständlich, aber eben aus Sicht der Rezensentin zu ausführlich präsentiert.
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