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 Vierzehn Mäuse und der Mond

Autoren: Kazuo Iwamura
Verlag: Findling

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Vierzehn Mäuse sind auf dem Weg in den Baumwipfel. Mit Seil und Holzleitern steigen sie immer höher. Von Ast zu Ast geht die Reise. Väterchen Spitz trägt den kleinen Pieps, Großvater Flitz und Großmutter Schlau begleiten die Kinder und tragen wie Mütterchen Grau viel leckere Speisen in Körben mit hinauf.
Die Vögel, die im Baum auf einem Ast sitzen, wundern sich. Mäuse auf dem Weg zum Wipfel, was soll das bringen? Mäuse können doch nicht fliegen.
Schwups, Resi, Schwips, Thesi, Fritzi, Quips, Grips, Fips und Kessy sind bald ganz oben im Baum angekommen und beginnen mit kleinen Ästen eine Plattform für die ganze Mäusefamilie zu bauen. Aber was wollen die Mäuse bloß dort oben?

Die Bücher von Kazuo Iwamura haben eine große Verbreitung in Deutschland erlangt. Dies liegt sicher nicht an dem sehr einfachen und schlichten Text. Meist sind es nur zwei Gedichtzeilen auf jeder Seite, die die Bilder begleiten. Auch der Aufbau der kleinen Geschichten ist nichts Besonderes. Es sind halt kleine, winzige Abenteuer, die eine Mäusefamilie im Wald und den angrenzenden Wiesen erlebt - völlig gewaltfrei und sehr wenig spannend.
Der Erfolg lässt sich einzig und allein auf die Bilder zurückführen. Die kolorierten Tusche- und Buntstiftzeichnungen sind unglaublich schön. Wahre Meisterwerke der Zeichenkunst in Großformat. Beeindruckend das Talent des Zeichners, dem Bild der Atmosphäre gemäß und der grundsätzlichen Aussage angemessen, einen vorherrschenden Farbton zu geben. Dazu sind die Bilder naturalistisch und detailreich, ja fast detailverliebt.
Die Bilderbücher sind seit zwanzig Jahren auf dem Markt und immer noch erhältlich. Zumindest etwa zehn sind noch zu kaufen und eine echte, dringende Empfehlung wert. Ob drei Jahre oder zehn Jahre, diese liebenswerten Bücher erfreuen sich auch noch nach Jahren allergrößter Beliebtheit.
Zwar gibt es Geschichten, die mir als Erwachsenem überhaupt nicht gefallen, wie zum Beispiel"Vierzehn Mäuse und das Waldfest", aber gerade diese Geschichten sind bei den Kindern sehr beliebt - vertrauen sie bei ihrem Kauf also lieber dem Kinderwunsch.
Pädagogisch und entwicklungspsychologisch sind die Bilderbücher Iwamuras korrekt aufgebaut und gestaltet, einzig ihre Kürze ist zu bedauern. Kaum hat man sie zur Hand genommen, sind sie auch schon vorgelesen.
Leider ist die deutsche Übersetzung manchmal etwas gestelzt, was das Vorlesen etwas erschwert. Der schnelle Leser sollte also immer die Zweizeiler kurz durchgelesen haben, ehe er sie vorträgt, denn Satzbau und Ausdruck verlieren sonst an Glanz.

Fazit: Alle Abenteuer dieser Mäuse sind zu empfehlen, mein persönliches Lieblings-Vorlesebuch ist allerdings das vorliegende "Vierzehn Mäuse und der Mond".
Der fast mythische Charakter der Bilder und die stimmungsvollen Verse lassen sich wunderbar vorlesen, fast wie ein kleines Theaterstück vortragen - den Text kennen die kleinen Zuhörer bereits auswendig. Wehe man liest einmal ein Wort falsch, das gibt sofort wütende Proteste! Seien sie also gewarnt, auch Nicht-Leser kennen den Text genau!

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. April 2001 | ISBN: 3935541317 | Preis: 5 Euro | 40 Seiten

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