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Nachdem die Frankfurter Hauptkommissarin Julia Durant in ihrem letzten Fall selbst Opfer eines brutalen Entführers geworden ist, kehrt sie nach einer einjährigen Auszeit in den aktiven Dienst zurück. Ihr ehemaliger Partner Frank Hellmer hat zwischenzeitlich eine neue Kollegin an seiner Seite, ihr Chef traut Julia die Leitung einer erneuten Ermittlung nicht zu und überall wird sie von den Kollegen argwöhnisch beäugt. Ein schwerer Einstieg, der vom Tod einer amerikanischen Studentin überschattet wird, die mehrfach vergewaltigt und mit durchschnittener Kehle im Zimmer ihrer Wohngemeinschaft liegt.
Zwei Jahre später. Die Beteiligten am Mord der amerikanischen Studentin wurden verurteilt und verbüßen seit einigen Monaten nicht unerhebliche Haftstrafen, Julia Durant hat für den erkrankten Berger die Einsatzleitung des K11 übernommen und einer neuer Mord erhitzt die Gemüter rund um Frankfurt. Diesmal ist es ein junger Student, der das Opfer bestialischer Grausamkeiten wurde, und genau wie zwei Jahren zuvor am Tatort der jungen Studentin läuft der Song "Stairway to Heaven". Ist es ein mysteriöser Zufall oder die erneute Tat eines Mörders, der noch nicht gefasst wurde?
"Todesmelodie" ist der letzte Kriminalroman des verstorbenen Andreas Franz, der vom Nachwuchsautor Daniel Holbe beendet wurde. Eine gute Wahl des Verlages. Denn dem zwölften Fall der Frankfurter Hauptkommissarin Julia Durant merkt man es nicht an, dass er von zwei unterschiedlichen Autoren verfasst wurde. Dafür aber sind die Veränderungen, die die Protagonistin selbst durchlaufen hat, augenscheinlich. Von einem schweren Trauma gezeichnet, fällt es Julia Durant nach ihrer Auszeit schwer, sich in das Team der Frankfurter K11 erneut einzuordnen und ihren Job zur Zufriedenheit aller auszuführen.
Die Geschichte selbst beginnt sehr spannend und versteht es, den Hörer durchgängig zu fesseln. Dabei werden die in ihm enthaltenen Figuren authentisch geschildert, was vor allem bei den verschiedenen Ermittlern gut nachzuvollziehen ist. Hier kann der Hörer ihre Entwicklung über die verschiedenen Fälle hinweg beobachten und daraus eigene Schlussfolgerungen ziehen. Allerdings, und das ist ja nichts Neues bei Andreas Franz und nun auch bei Daniel Holbe, sind die Schilderungen der gefundenen Opfer sehr detailliert und nicht unbedingt für zartbesaitete Gemüter geeignet.
Gelesen wird das Hörbuch von Julia Fischer, die sich mittlerweile in den Kriminalromanen um Julia Durant sehr heimisch fühlen muss. Schließlich hat sie schon einige Fälle der Frankfurter Hauptkommissarin zu Gehör gebracht und schafft es auch diesmal wieder, die volle Bandbreite ihres Könnens abzurufen. Egal ob sie die schwangere Polizistin Doris Seidel verkörpert, deren Mutterstolz in jedem Satz nachklingt, oder die blecherne Telefonstimme des Mörders imitiert: Stets verleiht sie den Figuren einen passenden Ausdruck und bringt gleichzeitig eine spürbare Spannung in den Sprechertext ein.
Fazit:
"Todesmelodie" ist ein gelungener Fall der Reihe um die Frankfurter Hauptkommissarin Julia Durant, der mit einem wendungsreichen Handlungsverlauf und ausreichend dramatischen Szenen gut zu unterhalten versteht.
Eine Hörprobe gibt es auf folgender Verlags-Website.