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Bis jetzt war Tully Sullivans Leben eigentlich normal, so normal, wie es eben für einen Magierlehrling sein kann. Doch einmal im Jahr fällt Tully in eine sogenannte Fugue, während dieser Phase befindet sie sich in einer Starre und träumt von dem Leben einer anderen - Ysolde de Bouchier. Und Ysolde war niemand anderes, als die Gefährtin des berüchtigten Wyvern der Light Dragons namens Baltic.
Dieses Mal hat die Fugue Tully völlig unerwartet getroffen und sie über fünf Wochen außer Gefecht gesetzt. Als Tully wieder zu sich kommt, findet sie sich inmitten einer Gruppe von Fremden, Drachen um genauer zu sein. Und sie alle sind davon überzeugt, dass Tully die wiedergeborene Ysolde ist.
Doch die wiedergeborene Gefährtin eines Drachens zu sein hat auch ihre Schattenseiten, vor allem, wenn der Gefährte ein ehemaliger Wyvern ist und in den letzten Jahrhunderten nur Leid und Unheil über die Drachengemeinschaft gebracht hat. Denn als Gefährtin kann sie zur Rechenschaft für die Taten ihres Gefährten gezogen werden - im Falle von Baltics Taten würde dies den Tod nach sich ziehen.
Doch wieso für jemanden den Kopf hinhalten, den man gar nicht kennt, beziehungsweise nur aus verschwommenen Traumsequenzen? Und wie den Drachen verteidigen, den Tullys Früheres ich scheinbar bis zu ihrem Tod geliebt hat, um ihrer beiden Leben zu retten?
Mit "Drache wider Willen" startet die dritte Drachenreihe von Katie MacAlister unter dem Namen "Light Dragons".
Die Hauptfigur in diesem ersten Band ist die Figur Tully. Durch und durch Mensch und doch auch nicht, denn in Tully schlummern die Erinnerungen eines Silberdrachens. Ysolde de Bouchier, ist der Name der Drachin und sie war einst die Gefährtin des berühmt berüchtigten Baltic, der sich in der letzten Reihe "Silver Dragon" als echter Dorn im Auge der anderen Figuren entpuppt hat.
Trotzdem gelingt Katie MacAlister das schier Unmögliche: Durch die Erinnerungen Ysoldes, an denen der Leser teilhat, wird aus dem unsympathischen Bösewicht, plötzlich ein Wesen mit Herz und Gefühlen. Zum Sympathieträger wird er dadurch zwar nicht, dafür ist er immer noch zu durchgedreht, aber er wirkt plötzlich viel weniger unmenschlich.
Klar ist dann auch, woher die erotischen Einlagen kommen, die immer wieder eine erregende Note in die Bücher dieser Welt bringt, denn Baltic und seine alte Flamme müssen natürlich ihr Wiedersehen feiern. Zudem würzt Katie MacAlister ihr Buch mit erotischen Missverständnissen, die der Handlung eine humoristische Note verleihen. Und wem das noch nicht reicht, für den hat die Autorin noch einen Nebencharakter parat, dessen liebstes Hobby die Mumienforschung ist. An Abstrusität ist dies kaum zu übertreffen, aber es verleiht der Story das gewisse Extra.
Damit bietet "Drachen wider Willen" einen sehr interessanten und facettenreichen Einstieg. Dem Leser wird viel Neues geboten - was nicht zuletzt zu einem runderen großen Ganzen beiträgt - und trotzdem muss dieser nicht ganz auf alte, lieb gewonnene Charaktere verzichten.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.