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Es ist einfach nicht Aurelians Glückstag: Zuerst erfährt er von der Affäre seiner Frau, die er wutentbrannt beenden will - entschließt sich jedoch dann aus Verzweiflung zu einem Überfall, der allerdings auch nicht so recht klappt. Niedergeschlagen tritt Aurelian den Heimweg an, wird aber von einem Auto angefahren und stirbt.
Nun ja, nicht einmal das so richtig. Denn er wird von dem Vampir Francis van Bloodt, dem Fahrer des Unfallwagens und Geschäftsführer des Freizeitparks Zombillennium, "wiederbelebt". Wenig später im Park angekommen, beteiligt sich auch noch ein Werwolf an der wilden Beißaktion. Aurelians alte Probleme sind damit nicht geklärt, sondern neue hinzugekommen. Denn nun befindet er sich nicht nur in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis bei Francis van Bloodt, sondern er besitzt auch eine neue, noch unbekannte Identität. Was ist aus Aurelian nach der Monsterattacke geworden und zu was ist er nun imstande?
Vampire, Zombies, Dämonen, Mumien, ... irgendwie müssen auch diese Wesen leben. Wie das aussieht, zeigt uns Arthur De Pins (
Lieblingssünden,
Marsch der Krabben) mit "Zombillennium", dem damit mal wieder etwas wirklich Großartiges geglückt ist. Denn locker und leicht erzählt er eine vergnügliche Geschichte, die den Leser sofort in ihren Bann schlägt.
Im ersten Band "Gretchen" werden die verschiedensten skurrilen Charaktere und die witzige Idee eines ungewöhnlichen Freizeitparks zum Gruseln eingeführt. In diesem arbeiten allerdings echte Monster und Dämonen, die die abgestumpften Besucher, die natürlich nichts von der Wirklichkeit bemerken, bespaßen sollen. Wer im Hintergrund sonst noch seine Finger in dem Freizeitgeschäft hat, bleibt bis zum Schluss geheim.
Alle Charaktere sind speziell, aber liebenswert. Gretchen, die Heldin des Titels, ist taff, lässig mit ihrem Skateboard-Besen unterwegs und die einzige menschliche Angestellte des Parks.
Der Humor spiegelt sich auch wunderbar in den Zeichnungen wieder, die alle mit dem Adobe Illustrator 9.0 erstellt wurden. Die Charaktere sind flächig gefüllt und haben karikaturistische Züge, wie Knollnasen, Glubschaugen, eigenartige oder keine Ohren und vieles mehr - was ausgezeichnet passt. Die Umgebung ist kantig gestaltet und wirkt teilweise sogar dreidimensional.
Viele Bilder kommen auch ohne Text aus, da sie einfach für sich sprechen. Wie etwa der Gesichtsausdruck von Gretchen und Co. als einzige Antwort auf einen Umstand, der missfällt - einfach göttlich! Zudem überzeugt Arthur De Pins mit witzigen Einfällen, wie den Michael-Jackson-Zombies, die "Thriller" tanzen.
Spannend ist die Geschichte nicht nur durch Aurelian, der sich erst mit seiner neuen Existenz abfinden und im Zombillennium einleben muss - wobei er dort nicht nur Freunde hat, denn die Zombies sehen ihn als Konkurrenten und wollen ihm erst einmal Probleme bereiten -, sondern auch dadurch, dass nicht jeder ist, was er zu sein scheint. So wie Gretchen, die mehr ist als nur die Praktikantin und ganz nebenbei das Hexenhandwerk beherrscht ...
"Zombillennium" ist auf jeden Fall eines: spaßig. "Gretchen" punktet voll mit einer gradlinig erzählten Story, dem beständigen Humor und den skurrilen, aber liebenswürdigen Charakteren, die dem Leser sofort ans Herz wachsen.
Eine Leseprobe im pdf-Format sowie einen netten Trailer gibt es auf der Verlagsseite.