"There is one moment unlike any other when a lifetime worth of sacrifices is rewarded ... the moment when a champion is crowned."

Während für den Zuschauer die Unterhaltung im Vordergrund steht, gibt es für die Wrestler nur eins: Titel. Einmal im Jahr stehen bei der WWE daher alle Titel auf dem Spiel, in einer Nacht müssen alle Champions in den Ring und sich beweisen. DIE Chance für die Herausforderer ...

Opener des Abends ist ein Fatal Four Way Match um den Intercontinental Title, den The Miz innehat. Die beiden Mexikaner Rey Mysterio und Sin Cara wollen ihm den Gürtel ebenso wie Cody Rhodes abnehmen. Etwas über zwölf Minuten wird den beiden High-Flyern eine Bühne geboten, die daher ihre typischen Moves zeigen, die aber gegen Rhodes oder The Miz unpassend aussehen, zumal sich viele Unsauberkeiten eingeschlichen haben. Mäßiger Start in den Abend, zumal das Finish sehr merkwürdig ist. Unterhaltsamer geht es weiter mit dem Tag Team Title Match zwischen den amtierenden Champions Kofi Kingston und R-Truth gegen Daniel Bryan und Kane. Sportlich ist das Aufeinandertreffen nicht weiter von Bedeutung, aber die Storyline um die Undercard herum ist super. Kane und Bryan bilden ein Team, dessen Hass-Liebe aufeinander nicht größer sein könnte. Nach der Wuttherapie zuvor ist es herrlich mit anzusehen, wie die beiden eher mit sich statt gegen die Gegner kämpfen müssen. Da wird noch einiges folgen - zwar nicht technisch, aber im Bereich Humor und auch da ist WWE immer vorne dabei.

Auch der United States Gürtel muss verteidigt werden. Zack Ryder tritt gegen Antonio Cesaro an und bietet dabei nur einen schwachen Auftritt. Es gibt wenig zu sehen, kaum gute Aktionen und der Verlauf ähnelt dem Diven-Match (Eve fordert Layla). Keine Spannung, keine Relevanz. Beide Matches sind nach jeweils etwas über fünf Minuten beendet - das spricht für sich selbst. Dahingegen sorgen Dolph Ziggler und Randy Orton erneut für einen offenen Schlagabtausch auf Augenhöhe. So laut, wie Vickie "Excuse me" Guerrero außerhalb des Ringes kreischt, so sehr legen sich die Athlethen innen ins Zeug und dabei ist dies die einzige Ansetzung, bei der es um keinen Titel geht.

Das Finale des Abends wird mit dem Kampf um den World Heavyweight Title eingeleitet. Sheamus will seinen Titel gegen Alberto Del Rio verteidigen und hat dabei ein Problem, denn Booker T, der General Manager von SmackDown, hat Sheamus stärkste Aktion, den Brogue Kick, vorab untersagt. Nach einer weiteren Ansage vor dem Match gibt es solides Wrestling, dessen Ausgang dann keine Überraschung mehr bietet. Nichtsdestotrotz heizt es die Stimmung in der Halle schon einmal für das Main Event an. Lokalmatador John Cena will die lange Regentschaft von CM Punk, der auch hier vergeblich seinen Respekt einfordert, beenden und sich vor den Augen seiner Eltern den WWE Heavyweight Title holen. Beide haben eine starke Chemie im Ring, wissen ihre Moves zu präsentieren, bieten ein gutes Selling und bis auf wenige Ausnahmen auch sehr saubere Ausführungen. Zusammen mit der Story und einem starken Finish ist es das verdiente Main Event und absolut unterhaltsam.

Kurzum: "Night of Champions 2012" beginnt schwach und steigert sich zum Schluss, allerdings kann nur das Main Event wirklich überzeugen.