Wer träumt nicht davon, einfach etwas durchzulesen und alles Gelesene im Gedächtnis zu behalten. Leider hat diese Vorstellung rein gar nichts mit der Realität zutun: Lernen ist ein mühevolles "Geschäft". Aber zumindest gibt es Maßnahmen, welche das Lernen effektiver gestalten. Und genau diese stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Buches von Birgit Ebbert, welches in der bekannten Reihe "... für Dummies" (Wiley Verlag) erschienen ist.

Gegliedert ist das Buch in vier Hauptabschnitte. Während im ersten Teil eher die theoretischen Grundlagen geklärt werden ("Was beim Lernen passiert", "Jeder lernt anders", "Zur rechten Zeit am rechten Ort", "Warum eigentlich lernen?"), erfolgen im zweiten Teil Strategien, wie Lernen sinnvoll gestaltet werden kann ("Gedanken an die Leine nehmen"; "Besser lesen und schreiben"; "Aktiv am Seminar teilnehmen"; "Strategien, die beim Lernen helfen"; "Der Kreativität auf die Sprünge helfen"). Der dritte Teil beschäftigt sich dagegen mit der Thematik "Referate, Hausarbeiten und Prüfungen". Im letzten Hauptabschnitt beschreibt die Diplom-Pädagogin Birgit Ebbet schließlich weitere Faktoren, welche ebenfalls einen Einfluss auf den Lernerfolg haben ("Lernen in der Gruppe", "Lernen mit dem Computer", "Lernerfolg und Lebensweise", "Lernerfolg trotz Lernauffälligkeiten").

Das Buch richtet sich hauptsächlich an Studenten, da immer wieder studientypische Lernsituationen wie zum Beispiel die Teilnahme an einem Seminar, die Vorbereitung auf ein Referat oder das Abfassen einer Seminararbeit im Mittelpunkt stehen. Doch wie die Autorin in ihrer Einführung unterstreicht, kann das Buch auch für Oberstufenschüler oder Auszubildende eine wertvolle Hilfe sein. Gelesen werden sollte das Buch vor allem von Personen, die keinerlei Kenntnisse über effektives Lernen mitbringen. Denn das Buch stellt auf eine einfache Art und Weise die "Basics" für ein effektives Lernen vor. Hierbei gibt Birgit Ebbert immer wieder praktische Hinweise, die auch jeweils mit einem "Zielscheiben"-Symbol gekennzeichnet werden, sodass diese schnell ins Auge springen. Ihre Feststellung, dass sie in dem Buch einige neue Methoden beschreibe, die sie selbst gefunden habe, kann jedoch einer kritischen Überprüfung nicht standhalten. Meist handelt es sich nämlich um Methoden, die so oder so ähnlich bereits in zahlreichen Lernratgebern beschrieben wurden. Hinzu kommen einige gewöhnungsbedürftige Vorschläge, wie jener eines Merkspielabends zur Verbesserung der Merkfähigkeit oder die Aufforderung alle K's in einem Text einzukreisen, bevor mit dem Lesen begonnen wird, um die Gedanken auf den Text zu fokussieren. Nicht zuletzt werden Tipps wie "Grundsätzlich ist es möglich, auch auf einem Smartphone E-Books zu lesen, wenn Sie eine entsprechende "App" herunterladen" für Studenten, aber auch für Auszubildende banal erscheinen.

Auch die thematische Ausrichtung überzeugt nur teilweise, da ein äußerst weiter Lernbegriff Anwendung findet, der beispielsweise auch die Abfassung einer Hausarbeit oder die Vorbereitung eines Referats beinhaltet, was meines Erachtens nur noch indirekt etwas mit Lernen im Sinne der Aneignung von Wissen zutun hat.

FAZIT: Es reicht im Endeffekt lediglich den abschließenden "Top-Ten-Teil" zu lesen, der auf sechzehn Seiten die zehn wichtigsten "Strategen für effektives Lernen", "zehn Techniken, mit denen das Gelernte hängen bleibt" sowie "zehn Wege zur erfolgreichen Prüfung" zusammenfasst. Denn inhaltlich hat das Buch an praktischem Umsetzungspotenzial nicht viel mehr zu bieten. Gerade für die Hauptzielgruppe der Studenten dürfte es daher verzichtbar sein!

Weitere Informationen zum Buch finden sich auf der Webseite des Verlags