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Alarm im Adlernest: Tims Taschenuhr, die er von Klößchen nach dessen Schweizaufenthalt (
"Der vertauschte Koffer") geschenkt bekommen hat, wurde gestohlen. Auf dem nassen Boden sind keine Fußspuren des Täters zu sehen, nur das offene Fenster bietet einen Anhaltspunkt. Während TKKG versuchen den Verbleib der Taschenuhr zu klären, werden weitere Diebstähle dieser Art gemeldet - sogar Karls Vater wird zum Zeugen. TKKG weiten ihre Ermittlungen aus, um dem unsichtbaren Dieb das Handwerk zu legen, doch dabei stoßen die vier Freunde auf einen abgrundtiefen und hinterlistigen Plan, bei dem es um weit mehr als eine Taschenuhr und etwas Schmuck geht.
Langsam, aber konsequent wird der neuste Fall in der Millionenstadt aufgebaut und bietet über weite Strecken eine gute Unterhaltung, woran es in letzter Zeit durchaus mangelte. Nach der Tat erfreut sich der Hörer erst einmal an der typischen TKKG-Art im Umgang mit ihren Mitschülern - du hast dir gestern etwas Neues gekauft, hast du meine Uhr geklaut und verkauft? So böse, wie es klingt, ist es allerdings bei Weitem nicht, denn es werden endlich wieder Handlungsstränge sinnvoll aufgebaut und die jeweiligen Spuren abgearbeitet. "Der unsichtbare Dieb" kommt dabei recht spät in den Fokus, überzeugt jedoch als innovative Idee, die auch wirklich gut umgesetzt wurde. Dann bricht die Handlung ein: Während Karls Vater etwas zu beichten hat, stehen TKKG eindeutig neben sich. In 184 Folgen glauben die Freunde quasi jedem, der ihnen über den Weg läuft, nur bei Karls Vater sind sie sich nicht mehr sicher, wem sie was glauben sollen? Also bitte.
Wirklich schwach, weil absolut daneben ist der Showdown. Eine Falle wird für den Dieb aufgestellt, doch anstatt die Tat einfach mit einer kleinen Kamera zu filmen, begibt sich Karl, dessen Spitzname Computer damals für sein Wissen und nicht für seine kriminelle Energie stand, in die Welt des Internets. "Hacken" scheint sein neuestes Hobby zu sein und abgesehen von den vielen inhaltlichen Fehlern und Logiklücken zerstört der Showdown vieles von der vorher so mühselig und erfolgreich aufgebauten Grundstimmung.
TKKG haben zu Beginn der Folge einen spannenden Fall: Der Hörer kann sogar mitraten und Tim lehnt eine Schlägerei ab - es ist zu schön, um wahr zu sein. Hinzu kommt sogar noch eine gute Portion Humor ("Tim, Tom, Tarzan"), die gekonnt mit den alten Gegebenheiten spielt. Auch die guten Gastauftritte von Angela Roy, Bruno F. Apitz, Alexandra Doerk oder Dietmar Krause überzeugen. Doch letztendlich bricht die Geschichte zum Ende hin ein. Die neumodische Ausrichtung von Karl wirkt zwar modern, entzaubert aber die "gute alte" Jugendbanden-Stimmung und lässt wenig Raum für erlebte Spannung. Das liegt im wesentlichen darin begründet, dass der Geschichte einfach das Tempo entrissen wird. Anstatt eine vernünftige Observation oder sinnvolle Ermittlungen durchzuführen, wird dem Hörer schlichtweg erzählt, was Karl über Nacht herausfindet.
Kurzum: "Der unsichtbare Dieb" startet stark und spannend, stolpert zum Ende aber über seine eigenen Füße. Der Abschluss ist nicht rund und wer vorher den moralischen Finger wegen Unterschlagung und Glücksspiel bei Minderjährigen hebt, sollte später nicht mehrfach Computersabotage betreiben - zumal es auch ganz anders und besser auflösbar gewesen wäre.
Eine Hörprobe gibt es auf der Webseite von Europa