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Kaum wurde der Herr der Finsternis in seine Grenzen verwiesen, versucht die nächste böse Macht in die Welt der Menschen vorzudringen. Vor Jahrhunderten wurde sie von den Mächten des Orakels hinter den Schleier verbannt, jenen Schleier, hinter dem auch die Vampirin Nefri mit ihrem Clan Zuflucht vor den Machtkämpfen der Menschenwelt fand. Nicht ganz uneigennützig wurden Nefri und die Ihren dort angesiedelt als eine Art Frühwarnsystem, ohne genau zu wissen, mit wem oder was sie ihre neue Heimat teilen würden.
Der Kampf mit dem Herrn der Finsternis hat den Schleier so weit geschwächt, dass das namenlose "Böse" sein Exil verlassen konnte und nun in der Welt der Menschen sein Unwesen treibt. Daher schickt das Orakel Nefri aus, die dieser Macht habhaft werden und und sie, wenn nötig, vernichten soll. Während ihrer Suche kreuzt sich ihr Weg erneut mit Santiago, der vom König der Vampire ausgeschickt wurde, einer Spur zu seinem alten Meister Gaius nachzugehen, der wie durch ein Wunder die Vernichtung des Herrn der Finsternis überlebt hat. Beide fühlen sich stark zueinander hingezogen, doch Nefri weigert sich, sich dies einzugestehen, aber Santiago wäre nicht er selbst, wenn er sich davon würde abhalten lassen würde …
Die Reihe ist nicht tot zu bekommen, "Guardians of Eternity" von Alexandra Ivy geht mit "Gefährtin der Ewigkeit" nun schon in die zehnte Runde.
Dieses Mal wirkt die Autorin ihren Liebeszauber um die Figuren Nefri und Santiago, die sich schon im vorangegangen Band begegnet sind und nicht leugnen konnten, dass sie am jeweils anderen etwas faszinierend fanden. "Gefährtin der Ewigkeit" bietet ihnen nun eine Plattform, um ihren Trieben freien Lauf zu lassen. Doch es wäre kein Band dieser Reihe, wenn ihre erotischen Kapriolen nicht von einer immens wichtigen Aufgabe behindert würden – in diesem Fall einer neuen bösartigen Macht, der gelungen ist, was der Fürst der Finsternis nicht vollbrachte: sie hat Fuß in der Welt der Menschen gefasst und sammelt nun ihre Kräfte, auf höchst beunruhigende Weise, sodass sogar das Orakel sich bemüßigt fühlt, eine uralte mächtige Vampirin auf diese Macht anzusetzen.
So unmittelbar nach dem Fürsten der Finsternis, den die Figuren über mehrere Bände bekämpften, gleich wieder eine derartige Supermacht als Gegenspieler in den Ring zu werfen, mag manchem Leser übertrieben erscheinen; dieser Rezensentin ist es zumindest so ergangen. Zudem reicht es der Autorin in diesem Band nicht aus, bloß ein Pärchen zu haben, zwischen dem die Funken sprühen. Ein weiteres Pärchen, welches sicherlich im nächsten Band die Hauptrolle spielen wird, spürt auch die Kraft der Liebe auf den ersten Blick und muss sich ganz eigenen Herausforderungen stellen, die aber erst im nächsten Band zum Tragen kommen werden, daher keine Erwähnung in der Inhaltsangabe.
Trotzdem hat diese Reihe etwas, denn trotz des eher negativen Resumees dieser Folge kann man einfach nicht von der Reihe lassen, was nicht zuletzt an so lieb gewonnenen Charakteren wie dem nervigen Gargyle Levet liegt, der von allen weiblichen Charakteren geliebt, von ihren Männern allerdings gehasst wird. Zudem führt die Autorin auch in diesem Band interessante neue Spezies ein, wie Harpyien und eine noch unbenannte.
Alles in allem bekommt man genau das, was man erwartet: einen Bösewicht, den es zu bekämpfen gilt, und eine anrührende Liebesstory, aber eben auch nicht mehr.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.