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Egal ob Studium, Meeting oder Fortbildung – Zusammenarbeit oder neudeutsch "Teamwork" gehört inzwischen zu den grundlegenden Kompetenzen. Doch wie kann Gruppenarbeit sinnvoll gestaltet werden? Und vor allem: welche Methoden sind für welche Zielsetzung geeignet? Über diese Fragen gibt die vorliegende Publikation Auskunft.
Zunächst legen die beiden Autoren Martin Baumann und Christoph Gordalla, welche am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik in Aachen tätig sind, den Fokus auf die Voraussetzungen für eine Gruppenarbeit sowie auf gruppendynamische Prozesse. Weiterhin gehen sie auf die bedeutsame Rolle des Moderators ein, dessen wichtigste Aufgabe darin bestehe, konsensfähige Lösungen im Gruppenarbeitsprozess zu initiieren. Der Schwerpunkt des Bandes liegt jedoch bei der Vorstellung unterschiedlichster Methoden für die Gruppenarbeit, welche stets nach folgendem Muster beschrieben werden: Kurzinfo, Ziel, Kurzbeschreibung, Ausführliche Beschreibung, Tipp oder Variante, Vor- und Nachteile. So finden sich in dem Band mehr als 60 Methoden zu den Bereichen
- Gruppenbildung, Zusammenarbeit und Arbeitsabläufe
- Ideen suchen und finden
- Konzepte erarbeiten
- Lerntechniken
- Vortrags-, Moderations- und Lehrtechniken.
Gerade für Lehrende im Bereich der Erwachsenenbildung bietet das Buch eine große Fülle an unterschiedlichsten Methoden, welche das ganze Potenzial kooperativen Arbeitens ausschöpfen. Besonders praktisch ist dabei das mit Symbolen aufbereitete Inhaltsverzeichnis, so dass der Leser einen schnellen Überblick darüber bekommt, welche Methode sich für das angestrebte Ziel eignet. Wird der Leser so auf mögliche geeignete Methoden aufmerksam und schlägt diese nach, findet er am Beginn einer jeden Methodenbeschreibung eine pfiffig gestaltete Tabelle mit den wichtigsten "Hard Facts": Dauer in Minuten, Anzahl der Teilnehmer, Maß an Interaktion, empfohlene Erfahrung der Teilnehmer sowie Spaßfaktor. Verzichtbar und eine Spielerei ist hingegen das ebenfalls vorzufindende Netzdiagramm zu den Verwendungsmöglichkeiten – zumal diese ja bereits im Inhaltsverzeichnis grafisch deutlich übersichtlicher zu finden sind.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen liefern die Autoren im Anschluss daran eine gut nachvollziehbare Beschreibung der einzelnen Methoden. Sehr praktisch ist dabei, dass es sowohl eine kürzere als auch eine ausführlichere Beschreibung gibt. Hinzu kommt, dass die benötigten Materialien und Voraussetzungen listenartig angegeben werden, was die Vorbereitung entlastet. Da weiterhin jede Methode Vor- und Nachteile beinhaltet, gehen die beiden Autoren auch darauf am Ende einer Methode kurz und prägnant ein.
Grundsätzlich ist das Buch interdisziplinär angelegt, so dass sich Leser nicht von der wissenschaftlichen Herkunft der beiden Autoren – dem Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen – abschrecken lassen sollten. Denn viele Methoden lassen sich in den verschiedensten Bereichen einsetzen oder sinnvoll modifizieren. Gleichwohl finden Natur-, Ingenieurs- oder auch Wirtschaftswissenschaftler etwas mehr Anregungen als Geisteswissenschaftler. Nichtsdestotrotz lohnt sich auch für diese Personengruppe der Band. Und vielleicht kommt der ein oder andere Leser auch der Aufforderung der beiden Autoren nach, vermisste Methoden zu melden, um an ein Freiexemplar zu gelangen, welches diese abschließend versprechen, sollte die gemeldete Methode Eingang in eine Neuauflage finden.
FAZIT: Ein lehrreicher und pfiffig gestalteter Band, der einen guten und fundierten Überblick über die ganze methodische Bandbreite der Gruppenarbeit bietet
Weitere Informationen zum Buch, ein Blick ins Inhaltsverzeichnis sowie eine Leseprobe finden sich auf der Webseite des Verlags.