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Fluwi, der kleine Regentropfen, kann an gar nichts anderes denken als an das große Regenfest. Es gibt dann nicht nur einen großen Jahrmarkt mit Schießbuden, kandiertem Wolkenobst und getrockneten Nebelfäden, sondern zum Regenfest sieht Fluwi auch seine Familie wieder, die – wie bei Regentropfen üblich – lange verreist waren. Als Erstes trifft Onkel Borlim auf der Heimatwolke ein und der erzählt Fluwi, dass der Höhepunkt des Fests das “Große Regnen” sei. Fluwi ist aufgeregt, ist es doch sein erstes Regenfest. Und ein bisschen Angst hat er auch. Viel Zeit für die Angst allerdings bleibt nicht, denn schon verdunkeln die Regentropfen die Sonne und springen von ihren Wolken, auch Fluwi. Und damit beginnt seine abenteuerliche Reise, während der er auf einem Stein landet, einen Regentropfen mit einem Regenbogen im Bauch trifft, zusammen mit anderen Regentropfen einen Abhang hinunterrutscht, in einen klaren Gebirgsbach springt und sich darin bis zum Meer treiben lässt. Dort trifft er auch Onkel Borlim wieder und wird von der Sonne schließlich in eine Nebelgestalt verwandelt und auf seine Heimatwolke zurückgebracht. Fluwi ist glücklich und hofft, dass das nächste Regenfest nicht lange auf sich warten lässt.
Wer hat nicht schon während eines Regenschauers geflucht, gejammert oder geklagt. Aber für Regentropfen ist ein Regenschauer ein großes Abenteuer, das mit einem Fest beginnt. Dort essen sie Zuckerwolken und Wolkenobst, werfen an Schießbuden Schneeflocken ab oder wandern durch den Nebelirrgarten. Und wenn schließlich das "Große Regnen" beginnt, springen alle von ihren Wolken und eine große Reise beginnt, an deren Ende sie von der Sonne in Nebelgestalten verwandelt und wieder in den Himmel zurückgeholt werden.
"Das Regenfest" ist die Geschichte des kleinen Regentropfens Fluwi, an dem die kleinen Leser exemplarisch den Kreislauf des Wassers kennenlernen. Die Regentropfen im Buch sind sehr menschlich dargestellt, sodass sich Kinder gut damit identifizieren können: Sie haben eine Familie, gehen gerne auf Jahrmärkte und kennen Gefühle wie Freude und Angst. Sie sind aber auch anders als Menschen; so stupsen sie sich zur Begrüßung in den Bauch und auf ihrer Heimatwolke sind sie eher selten anzutreffen, weil sie alle gerne und oft auf Reisen sind. Aus Perspektive des erwachsenen Vorlesers hätte der Text noch etwas überarbeitet werden können: Ein paar Wortwiederholungen hätten gelöscht, ein paar Sätze gekürzt werden können. Den Kindern ist das aber zumeist nicht so wichtig und sie nehmen aus dem Text, was sie brauchen und verstehen können. Insgesamt ist die Geschichte recht lang, aber bücherbegeisterte Dreijährige bleiben durchaus interessiert dabei. Das ist zum einen der Geschichte von Fluwi geschuldet, der ein aufregendes Abenteuer erlebt und dabei Gefühle hat, die auch Kinder gut kennen. Zum anderen sind dafür aber auch die Aquarellbilder verantwortlich, die die Stimmung des Buches in vielfältigen und luftigen Blautönen gut einfangen.
Insgesamt ist "Das Regenfest" ein Buch, das aus Erwachsenenperspektive nicht perfekt ist, aber das von Kindern, um die es schließlich geht, gerne immer wieder zum Vorlesen hervorgeholt wird.