Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Einst waren sie unzertrennlich, Freunde, auf die man sich immer verlassen konnte, bis ein Unfall alles veränderte ...
Viele Jahre später werden sie von ihrer Freundin Jen nach Frankreich eingeladen, damit alle noch einmal zusammenkommen und vielleicht sogar ihre Freundschaft, die fast komplett zerbrochen ist, noch einmal aufleben kann. Andrew und Natalie sind davon zunächst überhaupt nicht begeistert, als sie sehen, dass auch Dan und Lilah anwesend sein werden. Zu viel ist geschehen, zu viele schmerzliche Erinnerungen sind an das Haus in Frankreich gebunden, die ihre Gefühle vollkommen durcheinanderbringen. Lilah, Andrews frühere Freundin, bringt außerdem ihren neuen Lebensgefährten Zac mit, der erst Mitte zwanzig ist und so gar nicht zu der Truppe passen will. Sie sprechen viel, schreien sich an und beginnen langsam, die Ereignisse Revue passieren zulassen. Besonders Jen muss einiges aufklären, ehe sie sich auf ein neues Leben einlassen kann.
Ein Haus, fünf ehemalige Freunde und ein schrecklicher Unfall bringen nach vielen Jahren die Wahrheit ganz langsam ans Licht.
Amy Silver, die bereits mit "
Du und ich und all die Jahre" einen hinreißenden Roman geschrieben hat, erzählt in ihrem neusten Werk "Was bleibt, wenn du gehst" eine tragische Geschichte, die durch alle Beteiligten neu aufgearbeitet werden muss. Die Protagonisten des Buches sind alle von großer Bedeutung und nur zusammen schaffen sie es, die eigenen Probleme zu bewältigen und neu durchzustarten. Alle Charaktere werden lebendig und facettenreich in Szene gesetzt und bringen ihre Persönlichkeiten glaubhaft zur Geltung.
Die Geschichte selbst liest sich ganz leicht, mit verständlichen Worten wird eine gute Kulisse erzeugt, die den Leser schnell in die passende Atmosphäre versetzt. Auch die Aufteilung des Buches ist interessant gewählt; es gliedert sich in drei Teile.
Zunächst wird Bezug auf das Wiedersehen nach langer Zeit genommen. Der Schock, die Trauer und die Wut kochen hoch. Hier wird hauptsächlich die dunkle Seite der Geschichte erzählt. Zum Abschluss eines jeden Kapitels erscheint ein Brief oder eine Mail, die bereits vor Jahren geschrieben worden ist und so für erste Einblicke in die Vergangenheit sorgt.
Im zweiten Teil wird auf die früheren Ereignisse, auf die Zeit vor dem Unfall, eingegangen und der Leser kann die Freundschaft näher miterleben und sehen, was sie damals bewegt hat. Dieser Bereich steckt voller Optimismus, voller Vorfreude. Sie glauben alle, sie seien unsterblich und das ganze Leben liegt noch vor ihnen. Bis es am Tag X auseinanderbricht.
Im letzten Abschnitt treffen sich die fünf ein gutes halbes Jahr nach der Einladung von Jen noch einmal wieder. Sie kommen erneut zusammen und müssen erkennen, was Freundschaft wirklich bedeutet. Sie müssen lernen, mit der Vergangenheit fertig zu werden und ein neues Leben zu beginnen. Hier wird besonders die Hoffnung auf die Zukunft geschürt. Wenn dieser Teil auch ein paar traurige Momente beinhaltet, so ist es dennoch der positive Abschluss, der das Buch ideal vervollständigt.
Insgesamt ist "Was bleibt, wenn du gehst" ein gelungenes Buch über Freundschaft, Liebe und tiefe Trauer. Zwar ist die Aufteilung nicht chronologisch, dennoch ergibt zum Schluss hin alles einen Sinn. Die Charaktere wirken aufrichtig und authentisch, die Handlung ist gut durchdacht und die Geschichte selbst bietet eine lebendige Erzählung. Dennoch kommen leider nicht alle Gefühle perfekt zur Geltung und an manchen Stellen wirkt die Story ein wenig in die Länge gezogen. Trotzdem wird der Leser hier eine Geschichte entdecken, die unterhält und für ein paar gute Lesestunden sorgt.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite verfügbar.