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Helen Macdonald liebt die Natur und die Falknerei. Diese Liebe hat sie mit ihrem Vater gemein und sie stärkt die Beziehung der Beiden. Als Helen eines Tages die Nachricht bekommt, dass ihr Vater verstorben ist, bricht sie zusammen. Es hilft nichts, dass ihr bewusst ist, wie sehr sie sich in ihrer Trauer verliert und auch Freunde können ihr nicht wirklich helfen. Helen wird klar, sie muss etwas unternehmen und es muss etwas sein, das sie wieder erdet, sie mit ihren Gefühlen in Einklang bringt. Sie beschließt einen Habicht zu zähmen, den schwierigsten unter den Raubvögeln. Ein Jahr braucht sie, um ein Habichtweibchen abzurichten und darüber zu schreiben.
Es kann für Helen Macdonald nicht einfach gewesen sein, ein derart persönliches Buch zu schreiben. Zwar dreht sich das Buch, wie der Titel schon sagt, um einen Habicht und das Zähmen und Abrichten eines Raubvogels sind das Hauptthema, doch verarbeitet sie in diesem Buch auch die Trauer um den eigenen Vater, ihre Liebe zu ihm und ihre Kindheit, die sie oft in der Natur verbrachte und in der ihre Liebe zu den Raubvögeln begründet liegt. Dabei schafft sie es, einerseits sehr persönlich zu sein und andererseits ihre professionelle Distanz nicht zu verlieren.
Wenn sie vom Tod ihres Vaters erzählt, dann ist die dabei ehrlich und rückhaltlos. Sie beschreibt haarklein ihre Gefühle, als nach und nach ihre Welt zusammenbricht. Sie schont sich nicht, als sie jede Sekunde des Schocks analysiert und sehr bewusst reflektiert, was da gerade mit ihr geschieht. Helen verliert jeden gefühlsmäßigen Halt und sucht nach einer Möglichkeit, sich zu erden und neu zu orientieren.
Eben diese Möglichkeit bietet ihr Mabel, ein Habichtweibchen, das Helen nun kauft, das sie an sich gewöhnt und dessen wildes Wesen sie fasziniert. Ihre Leser begleiten Helen auf diesem schwierigen Weg, der sie aus ihrer Trauer führt und an dessen Ende sie mit sich im Reinen ist.
"H wie Habicht" ist nicht nur ein Roman über einen Habicht und dessen Falknerin, es ist auch ein Stück weit ein Stück Lebensgeschichte und eine Biografie über T. H. White, dessen Buch über einen Habicht die Autorin in ihrer Jugend begeisterte, dessen Leben jedoch sehr unglücklich war.
Sensibel und behutsam verwebt Helen Macdonald die verschiedenen Aspekte und fügt sie zusammen. Das Ergebnis ist ein bemerkenswerter, persönlicher Roman, der seine Leser anspricht und berührt.
Dies ist es, was den Roman auszeichnet und zwar ganz wortwörtlich. "H für Habicht" Gewinner des Samuel Johnson Preises 2014 und dem Costa Buch des Jahres Preises 2014 ist "ein Buch, das sicher nicht nur Naturliebhaber fesseln kann.
Auf der Verlagsseite findet sich eine
Leseprobe.