New York, das ist die Stadt, die niemals schläft, die Stadt der Superlative und der Wolkenkratzer, jener hohen Gebäude, die Stadtbild und Skyline prägen. Wer sich schon einmal durch die Straßen der Stadt bewegt hat, war überwältigt von der Höhe der monumentalen Gebäude. Für den 1988 verstorbenen Fotografen Reinhart Wolf war New York ein Ort mit besonderer Faszination. In den Jahren 1979 und 1980 entstanden seine Bilder von Wolkenkratzern, mit denen er seine Begeisterung über die einzigartige Schönheit dieser Stadt ausdrückte.

Bereits 1980 erschien das nun vom Taschen-Verlag neu aufgelegte Buch "New York" von Reinhart Wolf. Großformatig präsentiert der bekannte Architekturfotograf hier die Spitzen besonders gelungener Wolkenkratzer und Details bekannter Gebäude. Über mindestens eine komplette Seite erstrecken sich die Fotos der Gebäude, die oftmals am frühen Morgen vor tiefblauem Himmel aufgenommen wurden. Die Bilder sind eine einzigartige Liebeserklärung, mit der er New York wortwörtlich ins rechte Licht rückt.

Detailreich und imposant präsentieren sich die riesigen Häuser, deren Spitzen vom Boden aus sonst nur schwer zu sehen sind. In den dreißiger Jahren entstanden, sind die bekannten Gebäude wie das Chrysler Building oder das Empire State Building selber Kunstwerke, die oft angeschaut, aber nur selten so gesehen werden. Art-Déco-Gebäude haben es Wolf dabei besonders angetan und sie erinnern, mit seinen Augen gesehen, an Filmstars der frühen Kinojahre - majestätisch, klassisch und schön; aber auch früher entstandene Wolkenkratzer wie das Woolworth Building kommen in diesem Buch endlich zur Geltung. Sie alle haben eine Persönlichkeit, eine Schönheit, die den Betrachter gefangen nimmt und ihn überwältigt.

Eine gelungene Ergänzung zu den Bildern bilden Statements von Persönlichkeiten wie Truman Capote, Henry James, Jean-Paul Sartre und Thomas Wolfe, die fantastisch ins Buch passen und den gelungenen Eindruck komplettieren. Ein Bonus ist natürlich auch das Interview, welches Andy Warhol mit Reinhart Wolf geführt hat. Dort kommt der Fotograf persönlich zu Wort, sodass der Leser seine Inspiration, die Stadt auf diese Weise zu fotografieren, nachvollziehen kann.

Der Taschen-Verlag hat gut daran getan, das wunderschöne Buch in diesem Format neu aufzulegen und die Werke Reinhart Wolfs so in Szene zu setzen, wie diese es verdienen. Die Fotos kommen dadurch perfekt zur Geltung und vermitteln eine Erhabenheit, die in der alltäglichen Hektik vor Ort wohl niemand so erleben wird. Überhaupt geht von den großen Bildern eine Ruhe aus, die den Atem raubt und beeindruckt. Wer sich auf Wolfs Blickwinkel einlässt, hat keinen Zweifel mehr, dass New York die schönste Stadt der Welt sein muss.

Ein Blick in diesen wunderschönen Bildband ist auf der Verlagsseite möglich.