Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Halbleiter- und Supraleiterphysik gehören nicht zu den leichtesten Themen, die Studierende der Physik oder verwandter Studiengänge meistern müssen. Jeder, der sich noch an seinen Physikunterricht in der Schule erinnert, weiß das.
Rudolf Huebeners Lehrbuch "Leiter, Halbleiter, Supraleiter" will das Thema auf einfache und knappe Weise vermitteln. Auf gut 260 Seiten werden alle Grundlagen angesprochen und ergänzend anhand ihrer historischen Entwicklung erläutert. So geht das Buch fast schon chronologisch vor, wenn es mit Kristallgittern beginnt und schließlich bei Nanostrukturen ankommt. Im Anhang findet sich dann noch eine Bibliographie sowie ein Personen- und ein Sachverzeichnis.
Es gibt zahlreiche Lehrbücher, die elektrische Leiter, Halbleiter und Supraleiter anhand von Texten, Abbildungen und Übungsaufgaben vermitteln. Das didaktische Konzept ist dabei immer gleich, nur sind manche etwas verständlicher als andere. Rudolf Huebeners Lehrbuch unterscheidet sich durch zwei Aspekte deutlicher von den meisten anderen Lehrbüchern. Zunächst ist es mit seinen etwas über 260 Seiten recht dünn. Außerdem versucht es nicht nur den Stoff selbst, sondern auch seine Geschichte zu erläutern, wodurch der Zugang zu der recht komplexen Materie abwechslungsreich anders ist und dieses sicher dem einen oder anderen Studenten helfen wird.
Zunächst führt auch Huebener ganz klassisch in jedes Thema ein, egal ob es um Halbleitertheorie, Kristalle, Isolatoren oder Quantenpunkte geht. Die Themen unterscheiden sich nicht von anderen Lehrbüchern. Interessant ist das Buch aber wegen seiner historischen Exkurse. So wird etwa die Quantentheorie für die Erklärung der Bewegung in Kristallgittern dadurch eingeführt, dass die Entstehungsgeschichte, insbesondere Plancks und Einsteins Arbeiten, dargestellt werden.
Diese Arbeitsweise zieht sich durch das gesamte Buch. In allen Kapiteln wird immer wieder aufgegriffen, wie Theorien entstanden sind, Phänomene entdeckt und Probleme gelöst oder eben noch nicht gelöst wurden. Dadurch ist dieses Lehrbuch als Ergänzung gerade für Studierende in frühen Semestern geeignet und selbst für interessierte Laien, die durch den historischen Zugang nicht so viel Vorwissen mitbringen müssen, wie bei Lehrbüchern sonst üblich.
Gleichzeitig ist es dadurch nicht gut geeignet, um ausschließlich damit zu lernen. Es ist schon recht kurz und knapp gehalten, im Vergleich dazu nehmen die historischen Erklärungen ordentlich Raum ein. Es sollte eher als Ergänzung und zum Wiederholen gebraucht werden. Da es nicht trocken geschrieben ist und durch Geschichte einige Aha-Erlebnisse bietet, die der Leser sonst vielleicht nicht in Lehrbüchern findet, dürfte es auf jeden Fall helfen, die Lernmotivation zu erhöhen. Dafür ist es sein Geld wert.
Eine Leseprobe gibt es auf der
Verlagswebsite!