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John Wayne Cleaver ist auf der Jagd. Für ein normales Leben ist der junge Mann nicht geeignet, erfüllt er doch alle Voraussetzungen für einen Serienmörder. Doch dessen ist John sich bewusst, und da er auf keinen Fall Unschuldige töten will, nutzt er seine besonderen Eigenschaften, um Mörder zu töten. Diese sind alles andere als gewöhnlich, denn vor einiger Zeit hat John entdeckt, dass es Dämonen gibt, welche töten, um ihre Unsterblichkeit zu erhalten. Genau diesen Wesen ist er nun auf der Spur und es scheint, als hätte er es bald geschafft, alle Dämonen auszuschalten. Da geschehen in einer Kleinstadt verdächtige Morde und es sieht aus, als sammeln sich die Verwelkten, wie sie sich nennen, um eine letzte Schlacht zu schlagen.
Wenn er doch nur nach Hause könnte. John Cleaver ist ein gefährlicher Mörder für das Gute, fest entschlossen, die Menschheit vor Dämonen zu schützen. Was wie fanatischer Irrsinn klingt, bringt ihn nun schon seit Jahren dazu, durch ganz Amerika zu trampen und zu morden, um Schlimmeres zu verhindern. Denn Dämonen gibt es wirklich, das weiß der junge Mann seit seiner Schulzeit. Es wird für ihn jedoch immer mühsamer, seine Opfer zu finden, denn er ist ganz auf sich alleine gestellt. Hatte er anfangs noch staatliche Unterstützung, so wird er nun gesucht, da sein gesamtes Team durch einen Dämon ums Leben gekommen ist. Für John sieht das nicht gut aus, schließlich handelt es sich bei ihm um einen Soziopathen mit mörderischen Eigenschaften. Niemand würde ihm glauben, dass er unschuldig ist.
So ist der Ton des sechsten und zugleich Abschlussbandes gesetzt. Fröhlich war John Cleaver noch nie, aber so deprimiert, so müde haben seine Leser ihn selten gesehen. Da kommt ihm die Möglichkeit, in einem Beerdigungsinstitut einer kleinen Stadt auszuhelfen, gerade recht, hat er so doch Zugang zu den Leichen der Stadt und zusätzlich noch einen Ort, an dem er sich auskennt und wohlfühlt, denn er entstammt einer Familie von Bestattern. Kein Wunder, dass er die Besitzerin des Institutes und ihre Angestellten ins Herz schließt, soweit ihm das möglich ist. Eines hat sich seit dem ersten Band der Reihe nämlich nicht geändert. Ein normaler Umgang mit Menschen ist für John nicht denkbar uns seine Tendenzen zu Mord und Brandstiftung haben sich auch kein bisschen gelegt.
Natürlich wird es nicht einfach für John, die Dämonen zu finden und zu töten, dafür sorgt Autor Dan Wells schon. Denn die Dämonen sind nicht alle herzlose Kreaturen oder Höllengestalten. Vielmehr waren die Verwelkten, wie sie genannt werden, früher Menschen, die für die Unsterblichkeit einen Teil ihrer Menschlichkeit geopfert haben und denen nur zu bewusst ist, welchen schrecklichen Preis sie gezahlt haben, um besondere Kräfte zu erhalten. Mancher von ihnen ist das ewige Leben satt und so trifft John dann auch gleich zu Anfang der Geschichte auf einen Dämon, der sich selber töten möchte. Verdient ein solches Wesen dann den Tod? Und wenn sie niemandem mehr gefährlich werden können, müssen die Verwelkten dann trotzdem sterben? John hat kaum Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn wie es scheint, ist die Königin der Verwelkten in der Stadt und es ergibt sich die einmalige Gelegenheit, alle Dämonen zu töten. Allerdings muss John Cleaver auf der Hut sein, wird er doch selber wegen Mordes gesucht.
"Ein Killer wie du und ich" ist der gelungene Abschlussband einer außergewöhnlichen Reihe. Dan Wells schreibt einen wundervoll melancholischen Abschied für seine Romanfigur und führt alle Handlungsstränge zusammen. Wer hätte im ersten Band für möglich gehalten, dass John seinen Platz im Leben findet? Nun sorgt der Autor für ein rundes, stimmiges Ende, das zur Reihe passt und den Leser zufrieden zurück lässt. Nach insgesamt sechs Büchern voller Mord und Gewalt ist das keine kleine Aufgabe, doch Dan Wells hat sie gemeistert und ein gutes Ende für seine lesenswerte Reihe geschaffen.
Ein Blick ins Buch ist auf der Verlagsseite möglich.