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Einen der faszinierendsten Aspekte der antiken Mythologie, hauptsächlich der der Griechen, stellten schon immer die Monster und Ungeheuer dar. In unzähligen Filmen und Romanen wurden sie zum Leben erweckt, um den Menschen das Fürchten zu lehren.
In diesem Buch werden sie dem geneigten Leser ausführlich vorgestellt, so wie sie in den Sagen und Legenden ursprünglich zu Ehren kamen.
Gegliedert ist das Buch dabei nach Tiergattungen beziehungsweise nach dem Lebensraum, in welchem die Ungeheuer zu Hause waren.
Den Anfang machen die Drachen mit gewaltigen Vertretern wie Typhon oder dem Hüter des goldenen Vlieses.
Anschließend kommen die Angehörigen der Hunde und Wölfe, allen voran Kerberos (bzw. Zerberus), der Höllenhund.
Weiter geht es mit den Löwen, unter anderem mit der fürchterlichen Chimäre und der Sphinx, gefolgt von den Pferden, deren bekanntester Vertreter natürlich der geflügelte Pegasus ist.
Ein recht kurzes Kapitel beschäftigt sich mit Schafen und Ziegen, während den Schlangen wieder eines der größten Kapitel gehört. Vermutlich sind die Medusa und die Hydra furchterregender als der Widder mit dem goldenen Vlies.
Den Schlangen folgen die Stiere und Stiermenschen, unter denen man auch den Titel gebenden Minotaurus finden kann.
Danach werden die Vögel ausführlich beschrieben, zum Beispiel der Adler des Prometheus oder der Phönix.
Die Ungeheuer der Meere sind gemeinhin keiner Spezies eindeutig zuzuordnen, weshalb sie als "Wasser- und Küstenwesen" Eingang in das Buch finden.
Unter dem Kapitel "Wild" findet man (oder frau) unter anderem berühmte Wildschweine der antiken Mythologie und zu guter Letzt werden die "Fabelwesen am Rande der Welt" vorgestellt, zu denen der Greif oder der Basilisk zählen.
Zum Abschluss stehen dem Leser ein ausführliches Literatur- und Bildverzeichnis zur Verfügung; ein Register erleichtert darüber hinaus das schnelle Nachschlagen, was unerlässlich ist, denn bestimmte Kreaturen sind eben keiner speziellen Gattung zugehörig, was den Leser vor das Problem stellen würde, unter welchem Kapitel er suchen müsste.
Jedes Kapitel wird zu Beginn mit einer Einführung und einer kleinen Karte begonnen, auf der markiert wurde, wo die einzelnen Wesen der Mythologie nach lebten.
Jede Kreatur selbst wird ausführlich beschrieben, wobei ein kurzer Steckbrief auf den ersten Blick erkenntlich macht, wer die Eltern des Fabelwesens waren, welcher Gattung es angehörte, wie es aussah, wie sein Charakter einzustufen war, wo seine genaue Heimat lag und natürlich was aus ihm wurde.
Diverse Schwarz-Weiß-Abbildungen lockern das Buch auf und geben einen Eindruck davon, wie sich die Menschen die unterschiedlichen Wesen vorstellten. Leider ist das Buch aber an einigen Stellen sehr sparsam mit den Bildern, so dass viele Wesen der Fantasie überlassen bleiben.
Die Sprache ist einfach und gut zu verstehen, mit viel Humor haben die Autoren einen sehr unterhaltsamen Text gefertigt, der einzig durch die vielen mythologischen Namen etwas zäh ausfällt. Bei den vielen Königen, Helden und Göttern kommt der Laie schnell ins Schleudern, so dass ein gutes Lexikon der Mythologie fast unerlässlich wird. Allerdings arbeiten die Autoren auch mit vielen Querverweisen, so dass die einzelnen Gestalten an anderer Stelle ausführlicher vorgestellt werden.
Das Buch ist gebunden und zeigt eine sehr stimmungsvolle Darstellung des Stierkopfes von Minotaurus.
Ein gelungener Führer durch die Monsterwelt der Antike, der ruhig noch ein wenig dicker hätte ausfallen dürfen, um noch das eine oder andere Bild mit aufzunehmen.