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Los Angeles ist das Betätigungsfeld von Sensationsjournalist Eric Hayes. Nacht für Nacht heftet er sich an die Fersen der Polizei, um möglichst gute Aufnahmen von blutigen Verbrechen zu bekommen und über sie zu berichten. Die Aufnahmen verkauft er an verschiedene Fernsehsender, um sich damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Doch das ist nicht immer leicht, die Konkurrenz ist groß und meistens auch schneller als Eric.
Eines Nachts erhascht er etwas, was er zuerst nicht einordnen kann. Scheinbar Menschen ähnliche Wesen schleifen eine junge Frau in eine Gasse. Eric kommt gerade dazu, als diese Wesen sich an dem Körper der Frau laben, sie auseinander reißen und verspeisen. Er filmt das Ganze und kann gerade noch rechtzeitig fliehen, bevor ihn diese Ghouls attackieren können. Doch zu seinem großen Leidwesen sind die Aufnahmen nichts geworden, so dass er erneut in den Schatten der Gassen von L. A. abtauchen muss, um diese Wesen wieder aufzuspüren. Dabei begibt er sich in große Gefahr, die ihn sein Leben kosten könnte, doch er muss die Öffentlichkeit über den Terror der Ghouls informieren.
Chad Ferrins Horrorfilm ist nicht leicht in eine Schublade zu stecken. Er könnte als Independent-Horror oder Trash-Horror bezeichnet werden. Mit einem minimalen Budget, viel Theaterblut und Laienschauspielern versucht Ferrin, die Geschichte des eher erfolglosen und heruntergekommenen Journalisten Hayes zu erzählen, der in einer dreckigen Stadt einem moralisch anstößigen Beruf nachgeht.
Man sieht, wie Hayes mit seiner Kamera bewaffnet durch die Straßen zieht. Die hier verwendete DV-Technik für die Aufnahmen verleihen dem Film etwas, was man von Reality-Shows und Reportagen kennt. Actionreiche Kamerafahrten und schnelle Schnitte sucht man vergebens, dafür erhalten Aufnahmen über das Suchtverhalten von Hayes umso mehr Aufmerksamkeit. Es wird vor allem die triste Seite von L. A. gezeigt, der Schmutz, Dreck, dunkle Gassen und deren Bewohner. Alles wirkt trist und deprimierend.
Die Geschichte ist von den Grundzügen her nicht einmal so schlecht. Es wird vor allem der Hype auf möglichst reale Bilder und Berichte von vor allem blutigen Verbrechen skizziert, mit dem viel Geld verdient wird. Die Konsumenten wollen das reale Verbrechen in ihren sicheren vier Wänden am Bildschirm mitverfolgen.
Die Figur des Sensationsjournalisten ist glaubhaft dargestellt. Gefangen zwischen seinem sehr tristen Leben mit seinen Süchten und seiner Arbeit, versucht Eric Hayes doch irgendwie sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Die Ereignisse mit den Ghouls nehmen ihn mit, dennoch verspricht das Bildmaterial viel Geld für ihn. Eric Hayes wird von Timothy Muskatell, der auch in "Hell Asylum" spielte, dargestellt. Er verleiht dem heruntergekommenen Journalisten seine Charakterzüge.
Die Bildqualität des Filmes ist aufgrund der DV-Technik zwar scharf, dennoch merkt man ziemlich schnell, dass es nicht der Qualität von Zelluloid entspricht. Die Kameraführung ist manchmal wacklig und holprig. Andererseits genießen Zigarettenszenen eine andere Aufmerksamkeit, lassen sie fast zu Stillleben werden. Oft merkt man auch deutlich, dass das Bild aufgehellt wurde, die Farben sind eher blass. Bei den zahlreichen Splatterszenen sieht man sehr deutlich, dass sie gestellt sind. Messer dringen klar sichtbar in eine Kunsthaut ein, das Blut wirkt oft zu hell und die Verteilung passt nicht immer zu den verursachten Verletzungen. Man sieht aber auch, welche Mühe sich die Maskenbildner gegeben haben und dass sie auch sehr viel Spaß bei ihrer Arbeit hatten.
Der Ton ist stellenweise besser als das Bild, doch leider manchmal auch zu dumpf. Die deutsche Synchronisation ist gut verständlich, lediglich Funksprüche im Hintergrund sind nicht übersetzt worden. Der Film wird mit einer für Horrorfilme untypischen Musik unterlegt. Es finden sich viele Country- und Jazzelemente darunter. Der Rest der Filmmusik kann getrost als psychedelischer Free-Jazz bezeichnet werden. Spannungsunterstützende Musik ist nicht zu finden.
Die Extras erstrecken sich nur auf eine Trailershow von Epix, den Originaltrailer und eine selbst laufende Bildergalerie.
Die vorliegende Filmversion ist um sieben Minuten gekürzt worden, damit sie zumindest die Auflagen für "keine Jugendfreigabe" erfüllt. Doch nach Ankündigung von Epix soll eine ungekürzte Version bald zu erhalten sein.
Fazit:
Ein ambitioniert gemachter Film, der durchaus sehenswert ist. Dennoch kann er mit anderen Splatterfilmen nicht mithalten.
Produktion: USA 2003
- gekürzte Fassung