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Das "kugelige Kombinationsspiel", wie es auf der Verpackung genannt wurde, überzeugt auf den ersten Blick durch die Feststellung, dass man ein handgefertigtes Produkt in Händen hält - und sonst?
Bei Aya handelt es sich schlicht um zwei schön ausgesägte und stabile Holzseiten - die Kugelbahn -, die mit Stahlstiften zusammen gehalten werden. Ansonsten enthält der stabile Karton fünf blaue und vier gelbe Kugeln, die Spielanleitung sowie 39 Spielkarten.
Um zu erklären, wie das Spiel funktioniert, ist eine Visualisierung der Kugelbahn nötig. Fünf Kugeln haben in der mittigen Ausbuchtung Platz, die anderen - jeweils zwei - haben auf erhöhten Ausbuchtungen rechts und links davon Platz.
In der Spielregel sind fünf verschiedene Spielvarianten beschrieben, von denen hier stellvertretend die erste grundlegend wiedergegeben werden soll: Jeder Spieler erhält zehn Spielkarten und legt diese offen vor sich aus. Ziel des Spiels ist es nun, die Karten der Gegenspieler wegzuspielen und die eigenen zugleich vor dem Zugriff der anderen zu schützen.
Wer als Erster "Aya" ruft, beginnt mit seinem Zug. Er darf eine beliebige Kugel der mittleren Ausbuchtung entfernen und sie stattdessen rechts oder links positionieren. Dadurch rutscht die vorderste Kugel auf dieser Seite in die Kugelbahn und es entsteht ein neues Muster aus gelben und blauen Kugeln. Handelt es sich dabei um ein Muster, das einer der Mitspieler vor sich ausliegen hat, wird diese Karte aus dem Spiel entfernt und der nächste Spieler ist am Zug.
Wie bereits erwähnt, werden fünf Varianten, die zudem über einige Sonderregeln verfügen, die an dieser Stelle nicht weiter beschrieben werden, allein in der Spielregel vorgestellt. Beim Testspielen ergab sich, dass den einzelnen Mitspielern zudem binnen weniger Minuten schon weitere Varianten einfallen. Das Spiel ist also äußerst flexibel und bietet für die simple Grundidee eine ganze Menge.
Durch diese Idee im Zusammenhang mit der hochwertigen Fertigung aus Holz ist das Spielen auch für Kinder ab fünf Jahren problemlos möglich. Diese können neben Schnelligkeit auch gleich ein wenig räumliches Vorstellungsvermögen trainieren, da die Muster auf den Karten beispielsweise auch seitenverkehrt gelegt werden dürfen.
Wer es ruhiger mag, kann sich natürlich auch für eine andere Variante entscheiden oder eine eigene entwickeln, mit deren Hilfe "Aya" dann zu einem überlegten Spiel mit etwas höherem strategischen Faktor werden kann.
In jedem Fall dauert eine Partie im Schnitt nur etwa zehn Minuten; eine Zeitangabe, die nur wenig schwankt, egal, ob man nur zu zweit oder mit bis zu sechs Spielern spielt.
Gefertigt wurde das Spiel in der Werksiedlung St. Christoph in Niederweiler, einer Lebensgemeinschaft, die sich aus Menschen mit und ohne Behinderungen zusammensetzt. Der Zoch-Verlag vertreibt dieses Spiel für den Lizenzgeber.
Kennt man die Herkunft, erklärt sich dadurch auch der Preis des Spiels. Dennoch - knapp 46 Euro für dieses Spiel sind wirklich zuviel, zumal "Aya" zwar Begeisterung zu wecken vermag, aber eher zu den Spielen gehört, die man zwar immer wieder mal aus dem Schrank holt, aber nicht über einen längeren Zeitraum am Stück spielt.
Wer Wert auf äußerst qualitativ gefertigte Holzspiele legt, die man mit Kindern ab fünf Jahren und Erwachsenen zugleich spielen kann, ist bei "Aya" an der richtigen Adresse. Vor allem wegen des hohen Kaufpreises ist dieses Spiel ansonsten aus den vorbeschriebenen Gründen leider nur bedingt zu empfehlen.