Wer in der Kinder- und Jugendarbeit tätig ist, kommt meistens auch mit einer Vielzahl an Spielen in Berührung und stellt fest, dass Spiele ein wichtiger Teil der Arbeit sind. Dabei legt man sich recht schnell einen Standardsatz an Spielen zu. Wenn man mal etwas anderes ausprobieren will, hat man die Wahl zwischen einer Fülle von Büchern, aus denen man wählen kann, die vollgestopft sind mit Spielideen.
Bei "Bewegte Spiele für die Gruppe" sagt eigentlich schon der Titel, worum es geht: Spielideen für Gruppen, wobei allen gemein ist, dass die Spiele mehr oder weniger Bewegungselemente enthalten.
Nach Vorwort, Grußwort der Autoren und Einleitung findet man so auch zunächst das, was man erwartet: eine Fülle von Spielen.
Diese sind in die Kategorien Einstiegsspiele, Kennenlernspiele, Ausdrucksspiele, Bewegungsspiele, Geländespiele und Schlußspiele einsortiert. Das Buch enthält circa 100 Spielideen. Der Großteil davon ist so gehalten, dass er mit Kindern ab 10 Jahren gespielt werden kann, allerdings sind auch eine Menge Spiele dabei, die bereits mit Achtjährigen durchgeführt werden können, und einige, die erst für ältere geeignet sind. Der Titel verspricht Spiele für Jung und Alt doch sind die Spiele in erster Linie auf Kinder ausgerichtet.
Die Darstellung der einzelnen Spiele ist sehr übersichtlich gehalten. So erfährt man im Kopfteil zunächst, für welches Alter und welche Spieleranzahl das Spiel geeignet ist und welche Anforderungen an Ort und Materialien gestellt werden sowie welche Aspekte mit diesem Spiel abgedeckt beziehungsweise gefordert werden (zum Beispiel Bewegung, Kennenlernen, Teamwork oder Schnelligkeit). Die meisten der Spiele richten sich an Gruppen von 8 bis 25 Leuten.
Die Ausnahme ist das Waldschach genannte Geländespiel, das für eine große Gruppe gedacht ist.
Die Komplexität der Spiele ist sehr unterschiedlich, obwohl die meisten auf einer halben Seite erklärt werden, sind einige doch recht komplex, während andere ziemlich simpel sind. Es sind auch nicht alles echte Spiele, teilweise werden eher Methoden vorgestellt, gerade bei den Einstiegs- und Abschlussspielen (bei denen besonders auf das Ausdrücken von Wertschätzung Wert gelegt wird). Dabei sind gerade diese interessant, da man diese Teile der Programmgestaltung sonst gar nicht so sehr als Spiele beziehungsweise als Möglichkeit zum Spielen betrachtet.
Beim Durchgehen des Buches fällt dabei auch schnell auf, dass die Autoren als Ziel vor allem die Gestaltung ganzer Spielaktionen vor Augen haben und weniger einzelne Spiele im Rahmen eines thematischen Programms, daher werden Möglichkeiten geboten, um alle Phasen der Gruppenarbeit mit Spielen abzudecken.

Die Spiele nehmen den meisten Platz im Buch ein, im letzten Viertel gibt es aber noch einen "Theorieteil" mit Tipps und Hinweisen für den Spielleiter und das Spielleiten.
Dieser zeichnet sich allerdings durch eine recht simple Sprache sowie kurze Schlagworte, die mit wenigen Sätzen erläutert werden, aus. Es handelt sich also keineswegs um ein Lehrbuch, der Teil ist aber gut durchstrukturiert und die Autoren vermitteln ihre Sicht vom Spiel als elementaren Teil des Menschseins.
Zunächst werden die Grundlagen wie Sicherheit, Spieleinstieg und Motivation der Spieler angesprochen. Dazu gibt es Tipps, wie man Gruppen bildet, wie man Pausen einbaut und wie man ein Spiel abschließt. Theoretische Modelle über das Spielen werden kurz angerissen, viel mehr aber auch nicht. Letztlich ist auch dieser Teil des Buches ganz auf die Praxis ausgerichtet. Man erfährt Neues oder es wird Selbstverständliches ins Gedächtnis zurückgerufen.
Im Anhang findet man noch Kopiervorlagen für einige der Spiele sowie Literaturhinweise und Adressen. Ein alphabetisches Register der Spiele hat ebenfalls dort seinen Platz, was man vermisst, ist eine nach Spielarten sortierte Übersicht.

Fazit:
Das Buch ist ein guter Ratgeber für Leute, die noch nicht sehr viel Erfahrung mit Gruppenspielen haben beziehungsweise ihr Repertoire an Spielen erweitern wollen. Es ist in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben und kann als gute Inspiration dienen.