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Rumo ist ein Wolpertinger. Wolpertinger - das sind Phantasiewesen in Tiergestalt, ursprünglich im bayerischen Raum angesiedelt, die über besondere Fähigkeiten verfügen. Bei Walter Moers sind sie hundeähnliche Kreaturen mit kleinen Hörnern und ungeheuerlich großen Kräften. Auch Rumo hat diese Fähigkeiten, nur weiß er noch nichts davon. Er wächst bei den Fhernhachenzwergen auf, ohne Namen und ohne zu wissen, wer er ist. Doch das ändert sich bald ...
Eines Tages werden die Fhernhachen von Zyklopen angegriffen, die die ganze Fhernhachensippe inklusive Rumo auf den Wandernden Teufelsfelsen verschleppen. Dort lernt Rumo Smeik kennen, eine Haifischmade, die Rumo viele Geschichten erzählt, ihm vieles beibringt und ihn eine Weile auf seiner weiteren Reise begleitet.
Nachdem die Zyklopen besiegt sind, macht sich Rumo auf die Suche nach seinem "Silbernen Faden", den er bei geschlossenen Augen ständig vor sich sieht. Dieser Faden führt ihn zu seiner großen Liebe Rala und - wie sollte es anders sein - nach Wolperting. Dort leben nur Wolpertinger und Rumo findet schnell Freunde. Doch eines Tages sind alle verschwunden - bis auf Rumo. Rumo macht sich auf die Suche und begibt sich auf das größte Abenteuer seines Lebens.
Walter Moers, der Erfinder des "Käptn Blaubär", erzählt mit viel Witz und Phantasie die Geschichte von Rumo und den Wundern im Dunkeln, die eine Fortsetzung des Romans "Die 13 ½ Leben des Käptn Blaubär" ist. Allerdings ist es nicht notwendig, den Vorgängerband gelesen zu haben, da kein Wissen vorausgesetzt und keine Handlung aus dem ersten Band fortgeführt wird. Es schadet jedoch nicht, den ersten Band vorher zu lesen, da man dann bereits ein wenig Einblick in die von Walter Moers geschaffene Welt "Zamonien" und deren Bewohner erhält.
Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, man mag es kaum aus der Hand legen. Bestand der erste Band noch aus mehreren Episoden, die Käptn Blaubär erlebt, oft unterbrochen durch Erklärungen aus dem Lexikon von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller, was den Lesefluss teilweise hemmte, ist die Rumogeschichte ein ganzes zusammenhängendes Abenteuer, flüssig durchgeschrieben ohne Unterbrechungen.
Sehr gut gefallen hat mir der kreative Umgang mit der Schrift. Durch unterschiedliche Schriftgrößen oder etwas schwächeres Druckbild wird zum Beispiel ausgedrückt, dass jemand laut spricht oder besonders leise. Auch die Zeichnungen sind einfach genial und teilweise sehr schön in den Text eingebunden.
Die Bücher von Walter Moers gehören zu den kreativsten, die ich kenne.
Das Buch ist in alter Rechtschreibung verfasst.