Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Lukas steht kurz vor seinem vierzehnten Geburtstag und ist somit in einem Alter, in dem die Hormone anfangen verrückt zu spielen. Daher will Lukas nun unbedingt erste sexuelle Erfahrungen sammeln. Das dieses kein leichtes Unterfangen ist, findet er allerdings schneller heraus als ihm lieb ist. Zu allem Überfluss ist sein bester Freund und ständiger Berater Thies auch noch für ein Jahr in Amerika und kann somit nur per Mail Hilfestellung leisten.
Das ist eigentlich schon die ganze Geschichte. Autor Thomas Fuchs erzählt seine Geschichte nur in Form von Mails von Lukas an seinen besten Freund. Die Antworten von Thies kennt der jugendliche Leser nicht und muss sich deshalb so einiges selbst zusammen reimen.
Die Story wirkt teilweise etwas abgedreht und überzogen. Anfangs war ich ein wenig verwundert wie oft das Wort "Sex" und anderes was damit zu tun hat, genannt wird. Es mag einem stellenweise so vor kommen, als würde die Hauptfigur den ganzen Tag an nichts anderes denken. An dieser Stelle übertreibt Fuchs vielleicht ein wenig.
Ansonsten ist es aber eine auf alle Fälle abenteuerliche und über weite Strecken auch lustige Geschichte. Es passieren die Fehler, die einem mit vierzehn Jahren in sexueller Hinsicht nun mal passieren, was doch für einige Lacher sorgt.
"Lukas - Die volle Packung" ist ein Sammelband, bestehend aus den Büchern "Und Lukas mittendrin" und "Lukas goes England". Die beiden Geschichten liegen zeitlich nah beieinander und auch das Grundgerüst der Story ist ähnlich.
Der erste Teil ist zeitlich kurz nach der Abreise von Thies angesiedelt und beschreibt Lukas erste Annäherungsversuche an das weibliche Geschlecht und eine große Zahl von Peinlichkeiten, die einem dabei passieren können. Außerdem erlangt der Leser die Erkenntnis, dass man zwar in einschlägigen Internetforen über Sex und Pubertät diskutieren kann, dabei aber doch nicht immer anonym bleibt. So kann es passieren, dass die Schüler mal etwas zu lachen haben, wenn sie morgens am schwarzen Brett vorbeikommen.
Teil zwei beschreibt wiederum eine Klassenfahrt nach England. Probleme gibt es dort natürlich auch. Mit Mädchen, Lehrern, der Unterkunft und auch erste Erfahrungen mit Alkohol und dem morgen danach werden gemacht. Aber Lukas wäre nicht Lukas, wenn er nicht auch dies alles überwinden und Thies wäre nicht Thies wenn er nicht helfend zur Seite stehen würde.
Abgerundet wird die Geschichte zusätzlich mit nett anzusehenden schwarz-weiß Illustrationen von Barbara Scholz, die zum einen immer sehr passend und zum anderen auch noch witzig sind.
Thomas Fuchs stellt den vierzehnjährigen Lukas relativ glaubwürdig da, auch wenn er stellenweise ein wenig übertreibt. Lukas Gedanken und Wünsche sind seinem Alter angemessen und sicherlich auch von gleichaltrigen Lesern nachzuvollziehen.
Auch die Themen die der Autor anspricht - also Sex, Liebe und Freundschaft-, sind für Pubertierende sehr wichtig und beschäftigt sie oft. Außerdem werden sie offen angesprochen, so dass vielleicht einige Fragen zu besagten Themen beantwortet werden, die die Leser sich nicht zu stellen trauen. Lukas ist ein Charakter mit dem sich mit Sicherheit so gut wie jeder Junge in seinem Alter identifizieren kann und denn er auch sympathisch findet. Insofern werden die männlichen, jugendlichen Leser - die Reihe um Lukas ist rein auf Jungen ausgelegt - merken, dass auch andere Jungen in ihrem Alter die gleichen Probleme und Sorgen haben. Gerade deshalb weil Jungen in diesem Alter oftmals ein Problem haben, offen über Sexualität und Liebe zu reden, trägt solch eine Buchreihe dazu bei, dass ihre Fragen spielerisch beantwortet werden, allerdings ohne diese direkt öffentlich stellen zu müssen.
Insgesamt also ein unterhaltsames und lustiges Buch für Jugendliche, die an der Schwelle ihrer Pubertät stehen, dass auch noch einen gewissen pädagogischen Wert hat.