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Im Wüstenreich Ashdod neigt sich der Bau der großen Pyramide dem Ende entgegen. Die Magier, die vor vielen Jahren mit dem Bau der Pyramide begonnen haben, hoffen dadurch, die Macht der Eins zu erlangen. Dieser unerforschten Macht versuchen sie durch Logik und Mathematik näher zu kommen. Der Bau der Pyramide, die eine Verbindung zum "Tal" schaffen soll, einem Ort, an dem die Urkraft noch ungebündelt vorhanden ist, soll der endgültige Triumph ihrer Herrschaft werden.
Zu diesem Zwecke haben sie unzählige Sklaven herangeschafft, damit diese die schweren Arbeiten des Baus erledigen. Für die Theorie sind die Magier zuständig, den Rest können die Sklaven erledigen. Auch Meisterhandwerker aus fernen Ländern wurden gefangen und versklavt. In unerbittlicher Schwerstarbeit fertigen sie Glasnetze, in die die mächtigen Formeln für die Pyramide eingewoben werden. Eine dieser Handwerkerinnen ist Tirzah. Durch einen glücklichen Zufall hat sie sich mit dem Magier Boaz in Liebe verbunden und konnte ihn davon überzeugen, dass der Abschluss der Bauarbeiten einen unaussprechlichen Schrecken in diese Welt ziehen wird.
Boaz ist wie sie ein Elementarist, das bedeutet, er kann die Stimmen der Kräfte, die in den Elementen enthalten sind, sprechen hören. Doch die Magier lehnen diese Form der Magie ab und haben sie deswegen verbieten lassen. Auch Boaz muss sich erst mit dieser Tatsache anfreunden und aus diesem Grund können sie den Abschluss der Bauarbeiten nicht verhindern. Untätig müssen sie zusehen, wie der Schlussstein gesetzt wird. Etwas unvorstellbar Grausames kommt dadurch in das Tal und Tirzah, Boaz und alle ihre Verbündeten müssen fliehen, ehe diese Macht sie in Stein verwandelt. Das Geschöpf, das aus dem Tal gekommen ist, nennt sich selbst Nzame und wird sich unerbittlich vom Leben der Menschen ernähren. Nur Boaz alleine kann sie wieder in ihre Welt verbannen. Doch dazu muss er sein Schicksal annehmen und das Lied der Frösche lernen.
"Der Steinwandler" ist der zweite und letzte Teil der Reihe "Die Macht der Pyramide" von Sara Douglass. In diesem Band wird davon erzählt, wie Tirzah und ihr Geliebter Boaz mit einigen tausend Überlebenden vor der Kraft Nzames fliehen können. Ihre einzige Hoffnung liegt darin, das Tal zu erreichen, in dem die Elementmeister wohnen, damit Boaz eine Ausbildung erhalten kann, um sich dem Feind entgegen zu stellen.
Die Geschichte um Tirzah und die Elementaristen wird in diesem Band fortgesetzt, verliert aber einiges von ihrem Charme. Der erste Band bestach durch den Aufbau einer besonderen Fantasywelt, die sich von den herkömmlichen abhob. Aber die Flucht und die darauffolgende Ausbildung der Elementaristen, die ehemalig für den Bau der Pyramide gearbeitet haben, enthält für den Leser recht wenig Spannung. Es ist relativ vorhersehbar, dass jegliche näher ausgearbeiteten Charaktere eine besondere Stellung und Fähigkeit besitzen.
Der Gegner selbst, also Nzame, der Schrecken aus dem Tal, ist recht gut ausgearbeitet, doch lässt seine Charakterisierung am Ende des Buches stark nach. Dass am Ende natürlich die Guten gewinnen, ist ab Mitte des Buches keine große Überraschung mehr. Der Endkampf selbst ist langweilig und vorhersehbar. Dies alles ist allein dadurch sehr enttäuschend, weil der erste Teil wirklich sehr gut begonnen hat und eine interessante Geschichte zu erzählen hatte. Ihm gegenüber lässt der zweite Teil eindeutig nach.
Natürlich sollte man den zweiten Band lesen, um das genaue Ende der Geschichte zu erfahren. Doch man spürt eindeutig, dass Sara Douglass hier keineswegs ihren besten Roman geschrieben hat. So ist "Der Steinwandler" lediglich ein recht passables Werk.