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Die Metapher ist ein sprachlicher Ausdruck, der meistens als Stilmittel eingesetzt wird, bei dem ohne direkten Vergleich der Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen und verdeutlicht wird. "Beste Metaphern" von Jens Jeddeloh versucht nun auf parodistische Weise diese "bildhaften Übertragungen" in ihrem direkten Wortsinn darzustellen.
Das Titelbild ist Programm. Die "sturmfreie Bude", ein Ausdruck für eine Wohnung, die ohne Aufsicht für nicht ganz statthafte Aktionen verwendet werden kann, wird bei Jens Jeddeloh zu einem Kiosk, der inmitten eines wütenden Orkans sie umgebender tosender Wellen, ohne jedes Lüftchen, ohne Sturm existiert. Der Witz, die Ironie, der Sarkasmus der Darstellung karikiert die Metapher und hinterfragt ihren Sinn.
Zumindest ist dies die Absicht des Autors. Doch die jedem bekannten Metaphern werden zunächst in ihrem Sinn erweitert oder verfremdet, ehe sie illustriert und in ihrem absurden Wortsinn dargestellt werden. Aus der Metapher "auf dem Holzweg sein" macht Jeddeloh zunächst den Satz: "Alle waren auf dem Holzweg - bis auf Einstein". Dann nutzt er die Erweiterung um die Person Einstein, um den Wortsinn zu einem bildhaften Witz zu machen. Er zeigt Einstein, der im Wasser steht, während alle anderen auf einem wackeligen Holzweg wandern.
Diese Verfahrensweise ist seltsam, verfremdet sie doch zunächst die Metapher, um sie dann zu karikieren. Jeddeloh biegt sich die Metaphern so hin, wie er sie für seinen Witz braucht. Leider sind die Witze in den meisten Fällen sehr flach, manchmal platt und vulgär und nur in den seltensten Fällen sind seine Bildchen hintersinnig und komisch, ironisch und lustig.
Meist fragt sich der Betrachter, warum das Bild witzig sein soll und was der Autor damit bezweckt. Leider dauert das Durchblättern des schmalen Bandes kaum fünf Minuten und erneut wird man es kaum zur Hand nehmen - zu oberflächlich handelt Jeddeloh seine Metaphern ab, zu unkomisch sind die meisten der Bilder. Wären die einfachen Sätze unter dem Bild niedergeschrieben, man hätte doppelt so viele "Metaphern" untergebracht, doch Layout und Autor verwenden die gesamte linke Seite für einen einzigen, kurzen Satz, die rechte für das entsprechende Bild.
Trotz der hymnischen Werbung im Vorwort des Büchleins, die F. W. Bernstein, bekannter Satiriker und Autor zahlreicher Bücher, beisteuert, fällt das Urteil eindeutig aus: Dieser Band ist weniger gelungen und in großen Teilen schlicht unkomisch.
Die wenigen wirklich brillanten Einfälle lohnen leider den zu hohen Preis nicht, zeigen aber, wozu der Autor in seinen besten Momenten fähig ist.