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Die alte Welt des Warhammer-Universums ist düster, brutal und gnadenlos. Kein Wunder, wenn eine solche Welt einen Charakter hervorbringt, der alle diese Eigenschaften in sich konzentriert. In der neuen Serie "Der letzte Jäger" schreibt C.L. Werner über Brunner, den Kopfgeldjäger.
Erhard Stoecker ist Schriftsteller und lebt in Miragliano, einer kleinen schmierigen Stadt in Tilea - der Warhammer-Entsprechung Italiens. Eigentlich stammt Stoecker aus dem Imperium, doch seitdem er weiß, dass ein leibhaftiger Vampir nicht besonders amüsiert war, als er einen Vampirroman Stoeckers lesen konnte, mag dieser das Imperium nicht mehr. In Tilea schreibt er Abenteuergeschichten, die er aus den Lügen von Möchtegernabenteurern und Ganoven herausfiltert. Mitten in einem Gespräch taucht ein finsterer und eiskalter Typ auf, der den kleinen Gangster sofort verjagt. Stoecker eilt den beiden hinterher er nimmt sich das Herz, den Kopfgeldjäger anzusprechen.
Die Geschichten, die Brunner erzählt, sind teilweise von größter Brutalität und immer sehr spannend. Erst die Geschichte einer Rache, die Brunner erfüllt, dann aber von seinem Opfer angeworben wird, auch seinen Auftraggeber umzubringen. Oder die kleine Expedition, die Brunner auf einen Angriff gegen eine Rotte Orcs führt, oder die Episode, in der er von einem Skaven, einem Rattenmenschen, angeworben wird. Doch alles geht auf ein Ziel hin, auf die Jagd nach dem schwarzen Prinzen ...
Abenteuerfantasy, die richtig Spaß macht. Kleine Episoden, die stark an rollenspielerische Vorbilder erinnern, nur das der Held hier alleine vorgeht. Brunner ist alles, aber kein strahlender Held, Brunner tötet, und das manchmal aus gutem Grund, und manchmal aus definitiv verwerflichem. Und fair im Kampf ist er auch nicht. Einen berühmten Duellanten schießt er einfach über den Haufen, so einfach geht das, und fiese Tricks kennt er auch mehr als einen, und er nutzt auch noch alle. Das entbehrt dann auch nicht eines bitteren und dunkelschwarzen Humors.
Einer der wirklich besseren Romane aus dem Warhammer-Universum, und dankenswerter Weise ein erster Band. Da kann man sich auf die Nachfolger freuen. Auch wenn beim nächsten Buch jemand den deutschen Titel vergeben sollte, der das Buch vielleicht auch selbst gelesen hat. "Angriff der Orcs" ist unglaublich weit vom Buch und dem passenden Originaltitel weg.