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Waelton ist ein friedlicher, unberührter Ort inmitten des Waldes. Seine Bewohner haben ihre Häuser innerhalb der hier lebenden Riesenbäume, die es nirgends sonst gibt. Manchmal, wenn auch eher selten, geschieht es, dass den Einwohnern von Waelton ein Kind geboren wird, das rote Haare hat. Stets stirbt bei der Geburt eines solchen Kindes die Mutter und auch das Kind selbst überlebt selten seinen neunten Geburtstag. Um den siebten Geburtstag herum werden solche Kinder von seltsamen Krämpfen befallen, an denen sie sterben. Noch nie wurde eines von ihnen älter als neun Jahre, außer Damlo.
Damlo Rindgren ist vierzehn Jahre alt und auch er hat mit den seltsamen Krampfanfällen zu kämpfen. Zur Überraschung der Dorfeinwohner hat er jedoch alle bislang überlebt. Aufgezogen wird er von seinem Onkel und seiner Tante, die ein Gasthaus besitzen. Da ihn seine Haare zum Außenseiter machen, hat Damlo gelernt, vor anderen Kindern auf der Hut zu sein. Viel lieber versinkt er in der Lektüre alter Sagen und Legenden. Mit seiner großen Fantasie kämpft er dann gegen Drachen und andere Ungeheuer. Doch keine der Geschichten, die er gelesen hat, hätte ihn auf das Abenteuer vorbereitet, in das er unversehens hineinstolpert.
Nach der Flucht vor einer Horde Kinder kann er sich mit letzter Kraft auf einen Wagen retten. Als Damlo wieder aufwacht, ist der Wagen schon weit von Waelton entfernt. Seine beiden Insassen, Irgenas und Clevas, sind zwei freundliche Zwerge auf einer wichtigen Mission. Sie erzählen ihm von den Geschehnissen in der großen weiten Welt. Gemeinsam mit ihnen bekämpft er Banditen, trifft Elfen und wird von einer geheimnisvollen Organisation gejagt.
"Der magische Dorn" ist der erste Band der Reihe "Die Wege des Drachen". Hauptfigur ist der junge Damlo, der unverhofft in ein wildes Abenteuer stolpert. Den Hintergrund dieses Geschehens bildet eine fantastische Mittelalterwelt, die bevölkert von Elfen, Zwergen, Trollen und anderen Ungeheuern ist. Die beiden Gefährten des Jungen haben eine wichtige Mission zu erfüllen und müssen mancherlei Gefahren bestehen.
Im Gegensatz zu anderen Fantasygeschichten wird der Leser hier nicht durch fremde Orte oder Gestalten erschlagen, sondern die Fantastik zeigt sich vielmehr im Detail. Die einzelnen Charaktere des Romans werden schön geschildert und durch geschickte Worte zum Leben erweckt. Aber auch die Städte, Erlebnisse und Landschaften vermag der Autor mit wenigen aber treffenden Worten zu umreißen. Auch wenn die Geschichte ein gemächliches Tempo besitzt, zieht sie den Leser doch in den Bann. Man fiebert förmlich mit den Figuren der Geschichte mit und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Doch auch am Ende des Romans bleiben einige Geheimnisse unentdeckt. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt, auch wenn der Roman selbst ein zufriedenstellendes Ende findet. Als Leser bleibt einem da nichts anderes übrig, als sich den zweiten Teil zuzulegen und zu hoffen, dass dieser genauso gut ist wie der erste.
"Der magische Dorn" ist der Auftakt einer Fantasygeschichte um den jungen Damlo Rindgren, die zeigt, dass man keine komplizierte und überdetaillierte Fantasywelt erschaffen muss, um spannenden und packenden Lesestoff zu bieten. Gerade Jugendliche können sich gut mit der Hauptfigur identifizieren und werden gebannt die Ereignisse verfolgen.