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Das Drehbuch stammt von den Wachowski Brüdern, die Vorlage ist ein DC-Comic, und mit Hugo Weaving, Stephen Fry und Natalie Portman ist die Besetzung auch noch richtig vom Feinsten, dass "V wie Vendetta" nicht der ganz große Erfolg im Kino wurde, darf durchaus verblüffen.
Die junge Evey lebt in London, allerdings in einem London einer düsteren Zukunft. England wird von einer faschistischen Diktatur beherrscht und niemand traut sich so wirklich, gegen die Gestapo-ähnlichen Fingermen vorzugehen. Evey wird von genau solchen Geheimpolizisten belästigt, als plötzlich ein Mann in einer Maske auftaucht, die Fingermen mit exzellenter Messertechnik um die Ecke bringt und Evey einlädt, ein ganz besonderes Konzert mit anzuschauen. Zu klassischen Klängen sprengt "V" - so nennt sich der Mann in der grinsenden Maske - Old Bailey in die Luft, das legendäre oberste Gericht Großbritanniens.
Nicht lange später rettet Evey mehr oder weniger zufällig V vor einem Polizisten, und bald darauf wird sie überall gesucht. V nimmt sie mit in sein Versteck. Er hat der Regierung den Krieg erklärt und versprochen, in genau einem Jahr auch das Parlament zu sprengen. Und das gibt ihm erst mal genug Zeit, auf einem gnadenlosen Rachefeldzug einigen hohen Mitgliedern der Partei zu einem früheren Ende zu verhelfen. Evey ringt mit ihrem Gewissen und ihrer Furcht, bis sie selbst in ein Gefängnis geworfen wird ...
Ein politischer Film, eine Warnung, dass Nazis in besonderen Situationen immer wieder an die Macht kommen können. Ein höchst romantischer Film, eine Hommage an Mantel und Degen, eine Comic-Verfilmung, die nicht nur auf grandiose Bilder, sondern auch auf ganz große, auf existenzielle Gefühle setzt. Und so berauschend dieser Film sein kann, das große Publikum mag er wirklich etwas überfordern. Über "V wie Vendetta" kann man trefflich diskutieren, einzelne Bilder analysieren. Ein Film, der sich aber nicht einfach in eine Schublade pressen lässt, der provoziert und manchmal auch schockiert und so gar nicht politisch korrekt daher kommt, und den man nicht so schnell vergisst.
Das liegt besonders an Natalie Portman, die zeigt, dass sie nun wirklich mehr ist als eine Star Wars-Prinzessin, an Hugo Weaving, der ohne sein Gesicht zu zeigen den Film mit seinem Spiel prägen kann, und an vielen kleinen Details, die einfach sehr genau und richtig gewählt sind. Eine komplexe Geschichte wird souverän erzählt, auch wenn die Wachowskis, ähnlich wie bei ihrer Matrix-Trilogie, immer mal wieder das eine oder andere lose Ende liegen lassen. Die Starpower des Autorenteams und der Schauspieler hat Regisseur James McTeigue zu einem Film gebündelt, der absolut außergewöhnlich ist und der eines Tages Kult sein könnte.