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Der Inhalt des "Dschungelbuchs" ist Eltern und Kindern durch den Film bestens bekannt: Der Panter Baghira findet einen Korb mit einem verlassenen, weinenden Baby und nimmt sich des Findelkinds an. Er bringt es zu einem Wolfsrudel, das den kleinen Mogli liebevoll adoptiert und als einen der Seinen großzieht. Doch nach einigen Jahren kehrt der gefährliche Tiger Shir Khan in den Dschungel zurück und lässt verlauten, dass er das Menschenkind im Dschungel nicht dulden wird.
Baghira vereinbart mit den Wölfen, dass er Mogli zu den Menschen zurückbringen wird, da dieser nicht im Dschungel bleiben kann. Mogli ist damit überhaupt nicht einverstanden, hat aber keine andere Wahl, als Baghira zu folgen. Die beiden bestehen einige Abenteuer miteinander. Die Schlange Kaa hypnotisiert Mogli und will ihn gerade auffressen, als im letzten Augenblick Baghira aufwacht. Gern hätte sich Mogli den witzigen Elefanten angeschlossen, aber sie wollen ihn nicht. Dafür wird der gut gelaunte Bär Balu sein Freund. Doch ehe die beiden sich versehen, entführt eine Horde Affen Mogli in eine Ruinenstadt. Zum Glück können Balu und Baghira mit einiger Mühe den Jungen befreien und weisen ihn darauf hin, dass der Dschungel tatsächlich viel zu gefährlich für ihn ist. Wütend läuft Mogli ihnen davon - geradewegs dem Menschenhasser Shir Khan vor die Krallen!
Der Tiger droht das Kind zu zerfleischen, da kommt ein gewaltiges Gewitter auf, ein Blitz schlägt in einen Baum ein, der sich sofort entzündet. Geistesgegenwärtig packt Mogli einen brennenden Ast und schlägt den Tiger in die Flucht.
Sein Problem ist damit natürlich nicht gelöst, das sehen vor allem Balu und Baghira so. Doch plötzlich entwickelt sich alles viel einfacher und ganz anders als erwartet: Am Rand des Dschungels, am Flussufer, treffen die drei auf ein Mädchen. Mogli ist fasziniert und folgt ihm voller Neugier. Ob sich seine spontane Entscheidung als richtig erweist, können er und seine Freunde natürlich nicht ahnen.
Wie lässt sich eigentlich der Inhalt eines ganzen Films schlüssig auf 34 Textseiten, die zusätzlich sämtlich mit großformatigen Bildern illustriert sind, zusammenstauchen? Es funktioniert jedoch in der Tat - und während die Eltern darüber grübeln, schmökert der gerade des Lesens kundig gewordene Nachwuchs begeistert und lässt sich von den Bildern mit den geliebten Zeichentrickfiguren verzaubern.
Die meisten Siebenjährigen dürften den Film "Das Dschungelbuch" bereits gesehen haben. Ein Buch darüber zu lesen, beinhaltet eine ganz neue Herausforderung für Erstleser. Die Lesestufe 2 der "Leseleuchte"-Reihe des Verlags berücksichtigt die besonderen Bedürfnisse dieser Zielgruppe: Der Text ist in großer, serifenloser (und daher dem Druckschriftlehrgang der ersten Klasse entsprechend gehaltener) Schrift verfasst; Zeilenumbrüche wurden so gestaltet, dass sie sprachsyntaktische und inhaltliche Zusammenhänge nicht stören. Worttrennungen sind daher ohnehin ein Tabu, der Wortschatz ist der Zielgruppe bestens angepasst, allzu lange oder komplexe Begriffe werden vermieden. Daher ermüdet die Lektüre dieser vergleichsweise umfangreichen und natürlich sehr spannenden und abwechslungsreichen Geschichte die Leser nicht - Frustrationen werden vermieden, zumal bei der Betrachtung der lustigen und liebevoll erstellten Illustrationen Pausen möglich sind.
Die PISA-Studie hat gezeigt, dass deutschsprachige Schüler massive Defizite beim Textverständnis aufweisen. Dem trägt diese Buchreihe Rechnung. An die Geschichte schließt sich eine Reihe von Fragen zum Text an, die eher an ein Quiz erinnern als an eine "schulmäßige" Abfrage, deren korrekte Beantwortung jedoch eine gute Auffassungsgabe und eben das besagte Textverständnis erfordert. Da das "Quiz" ebenfalls mit Illustrationen aufwartet und einige Auswahlantworten herrlich absurd sind, macht die Bearbeitung den Kindern Spaß.
So kann der Verlag hiermit ein ideales Erstleserbuch anbieten: fehlerfrei, spannend, auf der Basis beliebter und bekannter Figuren und pädagogisch wertvoll - und darüber hinaus zu einem bemerkenswert günstigen Preis.