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Der englische Jugendbuch-Autor Anthony Horowitz gilt in seiner Heimat als Stephen King für junge Leser, und auch hierzulande hat sich der Schriftsteller mit der "Alex Rider"-Reihe, den "Gebrüder Diamond"-Romanen oder den gleichermaßen humorvollen wie auch bizarren Erzählungen "Schule des Grauens" und "Komm zur Horror-Omi" einen Namen gemacht. "Todeskreis", der Auftakt zu Horowitz’ jüngstem Werk "Die Fünf Tore", stand in bester Tradition seiner früheren Geschichten und findet in "Teufelsstern" nun seine Fortsetzung.
Matt ist einer jener fünf Jugendlichen, deren Aufgabe es ist, die Welt vor der Rückkehr der Alten zu schützen. Sie müssen verhindern, dass sich die Tore, durch welche die Alten in unsere Welt zurückkehren könnten, wieder öffnen. Doch noch fehlt Matt die nötige Unterstützung und Kraft der anderen Jugendlichen, denn seine vier Mitstreiter - die sich überall auf der Welt befinden könnten - muss er erst noch ausfindig machen. Dennoch, ganz allein steht Matt nicht vor der Bedrohung: Unterstützt wird er von einer weltweit agierenden Geheimgesellschaft, dem Nexus.
Als Matt erfährt, dass sich das nächste Tor in Peru öffnen soll, entschließt sich der Junge nach anfänglichem Zögern dazu, dorthin zu reisen und sein Möglichstes zu tun, um den Übergriff der Alten ein zweites Mal zurückzuschlagen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn schon am Flughafen in Peru wird Matt von seinen Gegnern erwartet und muss mit Entsetzen feststellen, dass sogar die peruanische Polizei unter dem Befehl des Bösen steht. Mit Hilfe des Straßenjungen Pedro gelingt es Matt, in einen der heruntergekommenen Slums zu fliehen, doch selbst dort ist er auf Dauer nicht sicher. Noch dazu drängt die Zeit, und Matt muss erst noch herausfinden, wie und wo genau sich das Tor öffnen wird. Als ihm Pedro in seinen Träumen begegnet, erkennt Matt, dass auch der peruanische Junge übernatürliche Fähigkeiten besitzt. Könnte auch Pedro einer der fünf Torwächter sein?
Der schönste Aspekt an "Teufelsstern" ist wohl die Tatsache, dass es vollkommen anders gestaltet ist als sein Vorgänger. Nicht schlechter, nur anders. War "Todeskreis" noch ein sowohl spannender als auch mysteriöser und sehr gruselig angelegter Roman, so erweist sich "Teufelsstern" vielmehr als rasanter Verfolgungs-Thriller, der auf eine gänzlich unterschliedliche Stimmung und Atmosphäre aufbaut. Diese Abwechslung schadet der Reihe keineswegs, denn auch der zweite Band der "Fünf Tore" erweist sich als packendes Abenteuer voller Action. Sowohl die Idee, das Quintett der Torwächter nicht von Beginn an gemeinsam gegen die Bedrohung ankämpfen, sondern diese erst über die Bücher hinweg zusammenfinden zu lassen, als auch das Ende von "Teufelsstern" - das an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden soll - machen den Hörer neugierig auf weitere Fortsetzungen der Reihe, deren dritter Teil unter dem Titel "Schattenmacht" bereits erschienen ist.
Wie schon das Hörbuch "Todeskreis" wird auch "Teufelsstern" von Martin Umbach interpretiert, der deutschen Synchronstimme des Hollywood-Schauspielers George Clooney. Umbach gelingt es, die Handlung allein mit seiner Stimme und ohne weitere akustische Unterstützung zu tragen und die Charaktere der Geschichte durch Nuancierungen seiner Stimme auch mit einer hörbaren Persönlichkeit zu versehen. Dennoch erweist sich die ungekürzte Lesung, die hier in einer mp3-Fassung vorliegt - das Hörbuch ist auch auf acht Audio-CDs erhältlich -, mit seiner Laufzeit von mehr als neun Stunden als zeitaufwändiges Unterfangen, das sich stellenweise leider ein wenig in die Länge zieht.
Fazit:
"Teufelsstern" ist die gelungene Fortsetzung der Reihe "Die Fünf Tore" und kann mit einer spannenden Handlung und rasanten Action-Sequenzen aufwarten. Dennoch zeigt sich die von Martin Umbach sehr schön interpretierte Lesung aufgrund ihres Umfangs mit einigen Längen.