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 Ninja

Die wahre Geschichte des geheimen japanischen Kriegerkults

Autoren: Stephen Turnbull
Übersetzer: Bernd Rolff
Verlag: Motorbuch Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


"Ein schwarzer Schatten schleicht durch die Nacht. Geschickt lässt er sich vom Dachfirst fallen und landet katzengleich auf dem Boden. Seine dunkle Kleidung verbirgt seinen kräftigen und geschickten Körper, der im richtigen Moment zu einer tödlichen Waffen werden kann. Lautlos zieht der Attentäter sein Schwert, um es seinem unwissenden Opfer in den Leib zu stoßen." Diese oder ähnliche Szenen kommen in den Kopf, wenn man an Ninjas denkt. Die gefürchteten Schattenkämpfer sind eine beliebte Figur in Comics, Filmen und Büchern. Doch die Wahrheit sieht ein wenig anders aus. Im Buch "Ninja" von Stephen Turnbull erfährt der Leser, wie diese Attentäter wirklich entstanden sind.

Vom Autor erfahren wir, dass die Entwicklungsgeschichte der Ninjas eng mit der Verbreitung des Buches "Die Kunst des Krieges" von Sun Tzu im siebten oder achten Jahrhundert verbunden gewesen ist. Die Ausführung der ersten Aufklärungskommandos im Kriegsfall stand im genauen Gegensatz zur Kampfweise der Samurai. So waren die ersten Ninjas Geheimagenten, die hinter den feindlichen Linien spionierten, Morde verübten oder für Verwirrung sorgten.

Im Laufe der Zeit gab es aus den Regionen Iga und Koga immer mehr Kämpfer, die sich auf die Art des geheimen Kampfes verstanden. So schafften sie es sogar in die Leibwache des Shogun, nachdem sie ihre Tapferkeit in Guerillakämpfen bewiesen hatten, als ihre eigene Provinz angegriffen wurde. Doch da ihre Taten im Geheimen stattfanden, schrieb man ihnen immer mehr geheimnisvolle und magische Kräfte zu.

Stephen Turnbull verfolgt in seinem Sachbuch "Ninja" konsequent die geschichtliche Entwicklung der Ninja bis zu dem Bild, das wir heute von ihnen haben. Er belegt mit historischen Quellen und zeitgenössischen Malereien die Tätigkeiten der Geheimagenten und Meuchelmörder und deckt so manche Eigenschaft der Ninjas als pure Fiktion auf. Dennoch gelingt es ihm, ein spannendes und umfassendes Bild dieser geheimnisvollen Krieger zu geben. Somit räumt er die jetzigen Vorstellungen hinweg und setzt dem Leser dafür ein realistischeres, aber dennoch faszinierendes Bild in den Kopf. Denn die punktgenaue geschichtliche Entwicklung, die unterschiedlichen Machtkämpfe und Kriege werden von ihm genauestens beleuchtet, wodurch die Vergangenheit Japans lebendig wird.

Trotz der vielen Daten und Quellenzitate lässt sich das Buch aber sehr gut und flüssig lesen, da man durch den spannenden Stoff gefesselt ist. Besonders die vielen historischen Drucke, die Ninjas oder Attentäter zeigen, bereichern das Buch. Hinzu kommen die vielen Fotografien von Schauspielern, die Kampfszenen nachstellen und verdeckte Türen und Falltüren zeigen.

Als Leser lässt man nicht gerne sein Bild von den kampfbereiten, mutigen und geheimnisvollen Schattenkämpfern los, doch Stephen Turnbull setzt an dessen Stelle ein historisch genaues Bild der Ninjakämpfer, das ebenso spannend und faszinierend sein kann. Für alle, die mit dem klassischen Bild der Ninjas aufräumen möchten und lieber etwas über die Wahrheit hinter dem Mythos erfahren möchten, ist das Buch "Ninja" von Stephen Turnbull genau die richtige Lektüre. Das einzig unverständliche ist allerdings, weshalb das Titelbild zu "Ninja" einen Samurai zeigt.

Daniela Hanisch



Hardcover | Erschienen: 1. August 2007 | ISBN: 9783613305878 | Preis: 29,90 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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