Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Im Jahre 1545 werden in Frankreich auf Befehl des Barons dOppède die Dörfer der Waldenser vernichtet. Ihre Bewohner werden vergewaltigt, erschlagen und verbrannt. Und ihr Hab und Gut teilen sich die Bewohner der umliegenden Dörfer, die sich über die unerwarteten und prächtigen Besitztümer freuen. Die Bewohner, die doch noch entfliehen konnten, werden mit Hunden gehetzt und zu Tode gejagt.
Doch Jeanne entgeht durch Glück diesem Schicksal. Zwar wurde sie brutal vergewaltigt, doch hat man der jungen rothaarigen Frau nicht auch noch das Leben genommen. Als sie den ersten Schrecken überwunden hat und auf einem Hof eine Anstellung findet, ist ihr einziger Gedanke, dass sie sich am Baron dOppède rächen möchte. Aber sie wird bald der Ketzerei verdächtigt und muss abermals fliehen.
Auf der Suche nach einem Lebensunterhalt trifft Jeanne auf die Gauklergruppe von Tantris, die begeistert ist, als sich die rothaarige schöne Tänzerin ihr anschließt. Denn als Jeanne mitbekommt, dass die Gaukler unterwegs zu Baron dOppède sind, um bei dem Geburtstag seiner Tochter aufzutreten, hat sie nichts dagegen, bei der Gruppe mitzuarbeiten, da diese sie ihrem Ziel der Rache näher bringen wird.
Aber das Gauklerleben ist nicht einfach. Immer wieder werden sie auf ihrem Weg der Hexerei oder des Diebstahls bezichtigt und müssen mehr als ein Dorf überstürzt verlassen. Die Gefahren des Weges und die Pest, die im Land wütet, fordern ebenfalls ihre Opfer unter der Gauklergruppe. Doch die gefährlichste Tat liegt noch vor ihnen. Denn auch für Tantris ist der Baron dOppède ein Mann, der sein Schicksal verändern wird, denn er hat ihm gegen einen Gefallen versprochen, den Adelstitel wiederzugeben, den er einst durch die Schulden seines Vaters verloren hat.
"Die Herrin der Gaukler" ist ein farbenprächtiger historischer Roman, der den Leser in die Vergangenheit Frankreichs versetzt. Hauptfigur ist die schöne Waldenserin Jeanne, deren einziges Ziel ist, Rache zu nehmen für das, was man ihr angetan hat. Aber eine ebenso tragische Figur ist Tantris, der Anführer der Gaukler, der seinen Adelsrang und die Frau, die er liebte, verloren hat und dessen einziges Ziel es ist, seinen Titel und seinen Besitz wieder zu erlangen.
Sophia Palmer webt geschickt den Faden dieser dichten und von historischen Fakten durchzogenen Geschichte. Der Leser kann sich so schwer den mitreißenden, spannenden und gefühlvollen Ereignissen verschließen, die Jeanne miterlebt. So dick das Buch auch ist, so schnell hat man es auch schon wegen der interessanten Charaktere und der begeisternden Geschichte gelesen.
Ein schöner und dicht geschriebener historischer Roman, der zeigt, dass es auch noch richtig gute Bücher gibt.