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 Audiovisuelle Emotionen

Emotionsdarstellung und Emotionsvermittlung durch audiovisuelle Medienangebote


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch


Wie entstehen Emotionen im Kino und Fernsehen? Wie kommt es, dass Filme zu Tränen rühren können, Angst auslösen, Mitgefühl oder Abscheu wecken? Und warum lassen einen andere Filme völlig kalt oder sich nur auf rationalem Weg begreifen?

Seit jeher suchen die Filmemacher und großen Studios nach der Geheimformel für den perfekten Film, ohne sie je gefunden zu haben. Zu unterschiedlich werden visuelle Medien von den Betrachtern aufgenommen, zu sehr unterliegen sie dem Wandel der Zeiten. Mag man heute zwar noch die Emotionalität eines Films wie "E.T." nachvollziehen, dürfte der Film heute nicht mehr so zu Tränen rühren, wie er es im Jahr 1982 vermochte. Dennoch ist die Filmwissenschaft recht weit bei der Erforschung des Zusammenhangs zwischen visuellen Reizen und Emotionen des Publikums. Dies zeigt auch der vorliegende Sammelband, der das Ergebnis einer Tagung im Jahr 2005 darstellt. Einige der wichtigsten Medien- und Filmwissenschaftler haben hier ihre Forschungsergebnisse vorgestellt, die einzelnen Beiträge sind auf eindrucksvollen 450 Seiten versammelt. Der Medienwissenschaftler Jens Eder schreibt über den Filmklassiker "A Clockwork Orange" und zeigt, welche widersprüchlichen Emotionen dieser Film zu wecken vermag. Der legendäre Medienwissenschaftler Knut Hickethier klärt über die kulturelle Bedeutung medialer Emotionserzeugung auf und zieht dabei antike, barocke und moderne Theoretiker zu Rate. Mary Beth Oliver beschäftigt sich mit den Zuschauerreaktionen und dem Terminus der "Wertschätzung". Kathrin Fahlenbrach wiederum schlägt die Brücke zwischen visuellen und auditiven Reizen und zeigt die Bedeutung des Sounddesigns auf.

Dies sind nur einige der insgesamt 22 Aufsätze, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln dem Thema nähern. Alle sind sehr kompakt geschrieben, richten sich zwar an ein Fachpublikum, können aber auch vom Laien gelesen werden. So dürfte diese sehr gut konsumierbare Aufsatzsammlung nicht nur für Studenten der Filmwissenschaft, sondern auch für ambitionierte Filmemacher wertvoll sein. Sie können sehr viel Wissen aus dem Buch ziehen und erkennen, wie man mit filmischen Mitteln auf der Klaviatur der Gefühle spielen kann. Der knackige Preis darf angesichts der Fülle des hier angeboteten Wissens als gerechtfertigt betrachtet werden.

Hagen Hoffmann



Taschenbuch | Erschienen: 01. Oktober 2007 | ISBN: 9783938258309 | Preis: 32 Euro | 452 Seiten | Sprache: Deutsch

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