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Finja hat in Aramsi fantastische Abenteuer erlebt. Zurück in der Menschenwelt, hat sie jedem davon erzählt: ihrer besten Freundin Kati, ihrer Mutter und ihrem Vater. Doch leider glauben ihre Eltern ihr nicht. Schon ihr Onkel lebt in einem Wohnheim und ist nicht mehr er selbst, darum denken sie, dass nun auch Finja nicht mehr zwischen Realität und Fantasie unterscheiden kann, und machen sich große Sorgen um ihre Tochter. Deshalb haben Kati und Finja einen Plan entwickelt: Sie wollen nach Aramsi reisen und von dort etwas mitbringen, das Finjas Eltern beweist, dass es diese Welt wirklich gibt.
Kati kann kaum fassen, wie schön es in Aramsi ist, als sie durch den Traumstaub hindurch gereist ist. Alles erscheint ihr unglaublich märchenhaft und großartig. Doch Finja merkt gleich, dass etwas nicht stimmt, denn wo sonst das Leben und Lachen der Bewohner die Straßen füllte, ist jetzt nur Stille. Selbst die Tiere sind verschwunden. Nach einigem Suchen finden sie aber heraus, dass all die Wesen nicht wirklich weg sind, sie haben sich nur versteckt. Von ihrem Freund Dak erfährt Finja, dass ein Drache geboren wurde, der das Land angreift. Nur wenn er gezähmt wird, können wieder Ruhe und Frieden einkehren. Doch wie zähmt man das stärkste Geschöpf ganz Aramsis?
"Finja und das kalte Feuer" ist der zweite Roman aus der "Finja"-Reihe. Die Autorin Meike Haas hat aber auch hier noch nicht komplett mit der Erzählung abgeschlossen, so dass man auf eine Fortsetzung hoffen darf. Jeder Band erzählt jedoch eine in sich abgeschlossene Geschichte. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich trotzdem, die Bücher vom ersten Band an und in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Mit Aramsi hat Meike Haas eine Fantasy-Welt geschaffen, in der zwar Anlehnungen an viele Bücher aus dem Genre zu finden sind, die aber trotzdem ihre eigene Dynamik entwickelt. Gerade die Wesen, die sich die Autorin ausgedacht hat, sind einzigartig. Auch die Idee der magischen Gewänder, die jeder Aramsier trägt, ist gelungen. Diese Kleider geben den Wesen ihre ganz besonderen Eigenschaften. Doch nicht alle gehen damit sorgsam um oder geben sich mit dem zufrieden, was sie haben. Es gibt durchaus Unruhestifter wie den Weißbartgnom Bardur, dem man schon im ersten Band begegnet ist.
In der Fortsetzung gibt es einige interessante neue Aspekte wie zum Beispiel Kati, die nun mit nach Aramsi reist. Sie verhält sich dort so ganz anders als Finja und fürchtet sich zuerst sehr, lernt aber, mit ihrer Angst umzugehen und so ihren Teil zur Rettung des Landes beizutragen.
Einzig das Ende kommt sehr abrupt und man hat das Gefühl, plötzlich aus der Handlung gerissen zu werden. Gerade sehr junge Leser werden hier sicherlich enttäuscht sein, wenn sie die Geschichte so schnell verlassen müssen und dabei auch noch einige Fragen offen bleiben. Dafür lässt der Abschluss aber viel Raum für eine Weiterführung der Handlung.