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Die kleine Hexe Kira Karacho hat ein Problem: Ihre Mutter, ebenfalls Hexe, möchte einen kurzen Urlaub mit ihr machen, und zwar einen hexfreien Urlaub! Das ist für Kira unvorstellbar. Und obwohl die Mutter doch eigentlich wissen müsste, wie schwer der Verzicht aufs Hexen Kira fallen wird, erfüllt sie der Kleinen ihren Herzenswunsch nicht, nämlich ein Paar Schuhe. Hexen, so die Mutter, tragen aus Tradition keine Schuhe.
Es wäre alles nicht so schlimm, wenn Kira nicht plötzlich vor einem Schuhgeschäft ihre Traumschuhe begegnete, orangefarben und einfach
hexy! Kira muss sich einfach während der Mittagspause in das Geschäft hexen und die Schuhe anziehen. Doch am nächsten Tag muss sie feststellen, dass jemand anderes die Schuhe gekauft hat. Kira fliegt mit ihrem Besen, natürlich verbotenerweise, über den Kurort und beobachtet ein Mädchen, das "ihre" Schuhe trägt. Das Mädchen geht ins Schwimmbad, und Kira möchte eigentlich nur kurz die tollen "hexy" Schuhe tragen, während die Besitzerin badet. Aber dann kommt alles ganz anders, und Kira sorgt für Aufruhr im beschaulichen Kurort.
Außerdem sind Kira und ihre Mutter nicht die einzigen Hexen im Ort. Aber das zeigt sich erst, als Kira glaubt, alles sei wieder in Ordnung.
Welches Mädchen kennt das nicht: einen brennenden Wunsch zu haben, vielleicht ein Kleidungsstück oder Schuhe wie bei Kira, vielleicht etwas anderes, und dieses offensichtlich unerreichbare Objekt der Begierde bei jemand anderem zu wissen. Lästige Verbote, wenn auch nicht unbedingt ein Hexverbot, sind Kindern natürlich ebenfalls nicht fremd, ebenso wie das schlechte Gefühl, das aufkommt, wenn man sich durch Übertreten von Verboten in eine unangenehme Lage manövriert hat.
Jedenfalls können sich neun- oder zehnjährige Mädchen bestens in Kiras Situation hineinversetzen, und die spannend konzipierte und witzige Geschichte tut ein Übriges, um Leserinnen sozusagen "bei der Stange zu halten": Abbrechen mag man eigentlich nicht vor dem Schluss, zumal die sieben Kapitel raffiniert angelegt sind. Bis auf das letzte enden sie mit einem halben Satz, der sich in der Überschrift des Folgekapitels fortsetzt. Da muss man doch eigentlich weiter lesen.
Damit die Leser zu richtigen "Lesedetektiven" werden, müssen sie sieben Fragen zum Text beantworten, anhand derer sich zeigt, ob das Gelesene verstanden und aufgenommen wurde. Die Auswahlantworten sind je mit einem Morsebuchstaben markiert; hat man die richtigen Antworten gewählt, so ergibt sich ein Lösungswort, das man anhand eines am Lesebändchen zu befestigenden schicken Lesezeichens in normale Buchstaben übersetzen kann. Doppelseiten, die keine Fragen enthalten, sind mit einer Illustration versehen. Da der Text in relativ kleiner, sprich in puncto Größe fast schon in für Erwachsenen-Druckerzeugnisse üblicher, Fibelschrift gesetzt ist, überwiegt der Textanteil weit gegenüber den überwiegend sehr witzigen, je nach Situation aber auch starke Emotionen widerspiegelnden Illustrationen.
Wortschatz, "lesetechnische" und inhaltliche Anforderungen orientieren sich optimal an der Zielgruppe; das Buch eignet sich vor allem für Mädchen.
Am Ende des Buchs werden die Leser zur Teilnahme an einer Verlosung eingeladen. Sie können eines von mehreren Themen ausarbeiten und werden somit zu kreativem Schreiben aufgefordert - eine interessante Ergänzung zum Lesen.
Ein spannend zu lesendes, komfortabel aufgemachtes Buch für Viertklässlerinnen, das Freude am Lesen vermittelt.