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Englisch kann doch jeder! Nichts leichter als das - haben wir doch alle in der Schule gelernt! Aber Moment mal: Wie war das noch gleich mit den Personalpronomen? Heißt es "Peter and I went to school together"? Oder "Peter and me"? Oder gar "Peter and myself"? Wer oder was ist das Present Perfect? Wo steht das Adverb? Und wo gehören Apostrophe hin? All diese und viele weitere Fragen wollen Lesley J. Ward, ihres Zeichens Lektorin in der Verlagsbranche, und Geraldine Woods, eine Englischlehrerin und Autorin, in ihrem Buch "English Grammar for Dummies" verständlich beantworten. Machen sie ihre Leser wirklich im Handumdrehen ganz leicht zu Englischkönigen? Oder müssen wir uns wieder mit staubtrockenen, ellenlangen Grammatikregeln auseinandersetzen?
Eines gleich vorweg: "English Grammar for Dummies" ist ein sehr hilfreiches Buch - aber nicht für Anfänger, die die englische Sprache erst erlernen. Vielmehr, so macht das Vorwort klar, sollten sich all jene von dem Buch angesprochen fühlen, die bereits Englisch können (Muttersprache oder als Fremdsprache gelernt) und ihre sprachlichen Fähigkeiten im Bezug auf formales Englisch (Schriftsprache) verbessern wollen. Diese Zielgruppe umfasst nicht nur Studierende des Faches Englisch, sondern im Prinzip jeden, der beruflich oder privat Umgang mit der Sprache pflegt. Und diesem Klientel sei das Buch auch wärmstens empfohlen: "English Grammar for Dummies" ist ein außerordentlich leicht lesbares, bestens verständliches und stellenweise sogar wahrlich unterhaltsames Nachschlagewerk geworden. Mit viel Geduld und in lockerleichtem Englisch erklären Lesley J. Ward und Geraldine Woods die Stolpersteine ihrer Muttersprache. Sie beginnen ihren Frontalangriff auf miserable Ausdrucksweisen mit einem Kapitel über Satzbau, in dem die Satzteile und deren Funktionen erklärt werden. Im nächsten Abschnitt behandeln sie häufige Fehlerquellen und lösen unter anderem das ewige Dilemma um Adjektive und Adverbien auf. Weiter geht es mit der Zeichensetzung, die für viele Nicht-Muttersprachler bis zur Lektüre dieses Kapitels immer ein Buch mit sieben Siegeln war. Die letzten drei Abschnitte bereinigen dann noch kleinere Fehler und sorgen für das nötige sprachliche Feintuning. Diese Struktur ist nachvollziehbar und führt Schritt für Schritt von leichteren Fragestellungen zu komplexeren Zusammenhängen. Damit man das Gelernte später auch noch einmal nachschlagen kann, komplettiert ein Stichwortindex das Buch. Ein besonderer Hingucker sind die häufig verwendeten Zusatzinformationen, die zum Beispiel mit "Demons" auf Verwechslungsgefahren hinweisen oder mit einem "Pop Quiz" zu einem kurzen Wissenstest einladen. Die "Black Belt"-Kästen sind dann - ganz im Sinne des Kampfsportbegriffes - für diejenigen konzipiert, die wirklich meisterlich viel wissen wollen. Diese Zusatzkästen für den schwarzen Gürtel in Englisch sind auch die einzigen Bereiche, in denen mit komplizierten Fachwörtern gearbeitet wird. Der Rest liest sich - wie auf dem Buchrücken versprochen - ganz leicht und kommt ohne verwirrende grammatikalische Begriffe aus. Wer sich je durch ein Regelwerk der englischen Sprache gequält hat, wird Ward und Woods von Herzen für diese angenehme, sympathische Lesbarkeit danken. Es ist geradezu erfrischend, wie klar manche Zusammenhänge werden, wenn sie nur einfach und auf den Punkt beschrieben sind. Und hier liegt der größte Pluspunkt des Buches: Die Autorinnen schaffen es tatsächlich, das Verbessern der eigenen sprachlichen Fähigkeiten zu einem Kinderspiel zu machen. Nebenbei erzählen sie nette Anekdoten zum Sprachgebrauch oder lockern mit herrlich trockenem Humor - very British, of course - die Leseatmosphäre auf.
Fazit: Ob als Nachschlagewerk zum gezielten Suchen oder als vergnügliche Lektüre für Sprachinteressierte - "English Grammar for Dummies" ist wirklich empfehlenswert und ganz sicher jeden Cent des Kaufpreises wert.