Im Zuge der wirtschaftlichen Globalisierung ist für Unternehmen ein Regelwerk, welches Jahresabschlüsse und Auswertungen vergleichbar und transparent macht, immer wichtiger geworden. Auch in Deutschland haben daher die Bilanzierungsvorschriften von IFRS (International Financial Reporting Standards) und US-GAAP (U.S. Generally Accepted Accounting Principles) an Bedeutung gewonnen.

Das im Schäffer Poeschel-Verlag erschienene Hardcover "IFRS / US-GAAP / HGB im Vergleich” will vor allem für diejenigen eine Unterstützung sein, die - theoretisch oder praktisch - mit der Umstellung des deutschen Rechnungswesens auf internationale Standards beschäftigt sind und/oder ein gut strukturiertes Nachschlagewerk zu diesem Thema suchen.

Verfasst wurde das Fachbuch von Mitarbeitern von Ernst & Young, einer der vier bedeutendsten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften weltweit.

Im Mittelpunkt steht der direkte Vergleich der drei im Buchtitel genannten Regelwerke, mit dem Ziel, deren Unterschiede bei der Bilanzierung und Bewertung herauszuarbeiten: Wie sind Abgrenzungsposten aufzustellen? In welchem System dürfen Aktiv- und Passivposten saldiert werden und wie definieren die jeweiligen Systeme Begriffe wie Anschaffungskosten? Bis auf die Einleitung präsentieren die Autoren den Inhalt in Form einer vergleichenden Tabelle. So lassen sich nicht nur die Differenzen zwischen deutschem Handelsrecht und IFRS themenorientiert ablesen, sondern auch jene zwischen den IFRS und den US-GAAP.

Vorgeschickt wird dem Ganzen eine Einleitung, die auf die Entwicklung der international verbindlichen Rechnungslegung, deren Gründe und deren Bedeutung eingeht sowie deren innereuropäischen Geschichte bis dato.

Das Nachschlagewerk befindet sich mittlerweile bereits in seiner sechsten, überarbeiteten Auflage und wurde somit 2006 letztmalig aktualisiert.

Um den umfassenden Inhalt auf rund 340 Seiten unterzubringen, hat der Verlag eine sehr kleine Schriftgröße gewählt. Da die meisten Informationen jedoch in Tabellenabschnitten präsentiert werden, ist dies zu verschmerzen. Ebenfalls aus dem Verhältnis Platzumfang/Inhalt resultiert offenbar die Überschwemme an Abkürzungen, die es nötig gemacht haben, dem Buch ein sechsseitiges Kürzel-Verzeichnis mit Erläuterung voranzustellen.
Angenehm überraschend fällt auf, dass die Autoren durchweg - bis auf einige unabdingbare Ausnahmen - deutsches Vokabular benutzen, selbst wenn die internationalen Prinzipien beschrieben werden.

Da sich die Vergleichstabelle am Aufbau der Bilanzen beziehungsweise Balance Sheets und dem deutschen Gesetz zu orientieren scheint, dürfte Lesern mit entsprechendem Hintergrundwissen das Stöbern und Nachschlagen im Buch leicht fallen. Zudem gibt es ein ausführliches Schlagwortverzeichnis.

Dem Umschlagstext nach wird zwar kein Spezialwissen vorausgesetzt. Der im Rechungswesen versierte Leser tut sich aber sicherlich wesentlich leichter. Für den Einstieg in diese Thematik eignet sich das Buch eher weniger.

Alles in allem präsentiert das Autorenteam Hayn/Waldersee ein sehr umfassendes Nachschlagewerk mit hoher Praxisrelevanz.