Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Den Max-und-Moritz-Preis - einen deutschen Comic-Preis - hatte Haimo Kinzler bereits inne (1998 für seine Serie "Wüttner"), als 1999 "Krigstein" entstand. Mittlerweile, nunmehr neun Jahre später, wurde die Serie fortgesetzt beziehungsweise die Vorgeschichte etwas genauer beleuchtet.
Über die Titelfigur Krigstein erfahren wir die ganzen 78 Seiten gar nichts, bis sie denn schließlich auf der letzten Seite in Erscheinung tritt, ohne jedoch näher vorgestellt zu werden. 1999 war dieses abrupte, sinnlose Ende mit Sicherheit ärgerlich, heute können wir uns auf den zweiten Band vertrösten und hoffen, dass in guter Kill-Bill-Manier endlich Licht ins Dunkel gebracht wird. Ohne auch nur eine winzigkleine Anspielung über diesen ominösen Krigstein zu verlieren, werden in dem Comic mehrere Handlungsstränge entwickelt, die aller Voraussicht nach irgendwie zusammenfinden werden. Dies bleibt allerdings einem späteren Band überlassen.
Krigstein Eins deckt das komplette Spektrum der Kampfhandlungen ab und springt geschickt zwischen Land, Luft und Wasser hin und her.
Zum einen wäre da die Geschichte um Kat Kadz, die in Krigstein Null begonnen wird, in der der Gefreite zusammen mit der legendären Piloten Hannah Peitsch einen Koffer mit unbekanntem, aber anscheinend kriegsentscheidendem Inhalt, an einen nicht näher beschriebenen Ort bringen soll, dabei aber in einen Luftkampf mit englischen Kampffliegern verwickelt wird.
In einer zweiten Geschichte versuchen der zwielichtige Generaloberst Dragobert von Dintershöhe und sein Adjutant Leutnant Fischer sich in einer bemannten V1-Rakete nach Schweden abzusetzen. Während der Flucht entbrennt ein bitterer Streit zwischen den beiden, der schon bald eskaliert. Von da an versuchen sich die beiden gegenseitig umzubringen, was keinem so recht gelingen will.
Der dritte und letzte Handlungsstrang führt den Leser auf ein U-Boot, das irgendwo im nirgendwo schwimmt und auf eine anscheinend äußerst wichtige Person wartet. Vielleicht auf Kadz, Peitsch und den Koffer? Oder etwa auf Fischer und von Dintershöhe? Wir erfahren es nicht.
Wir erfahren leider so manches nicht in diesem Comic. Alle Hoffnung liegt also auf dem zweiten Band. Bedenkt man, dass zwischen dem ersten und zweiten Teil lange neun Jahre verstrichen sind, freut man sich, dass man erst jetzt - nun da endlich eine Fortsetzung erhältlich ist - auf diese Comic-Reihe gestoßen ist. Denn trotz der unzähligen, teils urkomischen Anspielungen, die sich auf einer Skala zwischen leicht schwarzhumorig bis arg zynisch bewegen, und sich von einer temporeichen Szene zur nächsten erstrecken, fehlt letzten Endes der tiefere Sinn hinter dem ganzen Spektakel. Die Geschichte scheint auf nichts hinauszulaufen, was angesichts der zugrunde liegenden Thematik mehr als schade ist. So ruhen alle Hoffnungen auf dem zweiten Band, denn eigentlich macht Krigstein einen Heidenspaß.