Wohnen in der Stadt ist Trend. Man ist mittendrin im vollen Leben und der Bäcker und der Gemüseladen sind gleich nebenan. Ebenso kann man mit Bus und Bahn zur Arbeit und ins Kino oder Theater fahren, um nur einige der vielen Vorteile zu nennen. Städte bieten vielfältige Lebensräume mit ganz unterschiedlichen Charakteristika. Da ist für jeden Lebensentwurf und jedes Alter etwas dabei, egal ob man die pulsierende Metropole wählt oder eher die beschauliche und romantische Kleinstadt.

Diesem Trend folgt auch der Blottner-Verlag mit dem vorliegenden Hardcoverband: Stadthäuser - Planen, Bauen und Wohnen in der Stadt.

Zunächst geht die Architektin und Journalistin Astrid Barsuhn auf die Vorteile ein, die das Wohnen in der Stadt mit sich bringt. Grundstücksuche, die Tücken der baurechtlichen Rahmenbedingungen sowie bauliche Möglichkeiten sind anschließend Thema. Wie sieht es in neuen Stadtvierteln aus: Wer baut hier, wie findet man interessante Projekte und welche Mitbestimmungsmöglichkeiten gibt es? Auch Altbauten sind spannende Alternativen und stimmungsvoll zum Wohnen. Hier ist eine richtige Bewertung von ausschlaggebender Bedeutung für die spätere Wohnqualität und für die Kosten.

Und dann geht es auch schon los mit 25 Wohnbeispielen, die die Autorin aus ganz Deutschland zusammengetragen und ausführlich recherchiert hat, und die nun hier in dem vorliegenden Band auf 126 Seiten vorgestellt werden. Gezeigt werden sowohl Neu- und Umbauten als auch urbane Siedlungsprojekte auf Konversionsflächen, die ehemals von Industrie oder Militär genutzt wurden. Ausgewählt hat sie dabei vor allem solche Projekte und Häuser, die aufgrund ihrer Bauweise und kreativen Umsetzung im architektonischen Alltag auffallen.

Sprachlich gewandt und fachlich kompetent erläutert Astrid Barsuhn die gezeigten Wohnprojekte. Die nötigen Fachkenntnisse, um auch bauliche und technische Details angemessen zu erläutern, bringt die studierte Architektin ja mit. Das Buch profitiert davon, dass die Autorin gleichzeitig Redakteurin und Fachjournalistin für renommierte Zeitschriften im Bau-, Wohn- und Designbereich ist.

Jedes Beispiel ist auf etwa sechs Seiten ausführlich beschrieben. Zahlreiche Fotos dokumentieren das Innen und Außen und ein Text erläutert das Projekt und seine Besonderheiten. Daneben sind die Grundrisse mit der genauen Aufteilung und Nutzung der Wohnfläche abgedruckt, ebenso die relevanten Fakten: Architekt, Baukosten, Maße und Technik. Die zugehörigen Anschriften, Telefonnummern und Webpages von Architekten, Planern und Entwicklungsgesellschaften erleichtern es dem interessierten Leser, sich weiter zu informieren.

Es ist spannend und inspirierend zu lesen, welche kreativen und unkonventionellen Lösungen die Bauherren gefunden haben. Die Geschichte der Bauprojekte wird anschaulich geschildert - das macht Mut zur eigenen (Bau-)Lücke.

Bei der Gestaltung der einzelnen Beiträge vermisst man leider bei einigen Beiträgen ein repräsentatives Einstiegsfoto. So steht man einige Male schon im Wohnzimmer oder am Esstisch und muss sich erst in den Text vertiefen oder die Fotos studieren, um etwa zu erfahren, dass es sich bei dem Beispiel um ein extrem schmales und langes Haus oder einen Dachaufbau handelt. Die Fotos stammen offensichtlich aus unterschiedlichen Quellen, von Architekten, Bauherren und Herstellern, was aber nicht weiter stört.

In dem Buch wird eine große Bandbreite an Häusern vorgestellt: vom Holzhaus zum Massivbau, von der kompakten Stadtvilla zum Hanghaus. Und dann die Wohnhöfe und Siedlungsprojekte: So bekommt man einen guten Überblick darüber, welche Möglichkeiten des Wohnens in der Stadt es überhaupt gibt und wie diese zu realisieren sind. Vieles regt an, die eigenen, ganz persönlichen Vorstellungen in die Praxis umzusetzen.

Im Großen und Ganzen ein sehr umfassender Informationsband, aus dem manche Anregung gewonnen werden kann.